Seebäderschiffe im Helgolanddienst
Meldungen aus dem 2. Halbjahr 2010

(Fahrplandaten der Reedereien ohne Gewähr)

 

Saisonrückblick 2010 - Nur geringe Veränderungen

 

 

Vergleicht man das Jahr 2010 mit dem Vorjahr, so sind keine signifikanten Veränderungen festzustellen. Fünf Schiffe steuerten in der abgelaufenen Saison die Insel unverändert von sechs Häfen auf dem Festland an (die vier konventionellen Seebäderschiffe von und nach Cuxhaven, Büsum und Wilhelmshaven sowie sporadisch Hooksiel und die Schnellverbindung mit Katamaran von und nach Hamburg, Wedel und Cuxhaven). Die ehemalige Hauptroute von Bremerhaven blieb auch im Jahr 2010 vakant. Bremerhaven wurde wie im Vorjahr über einen Buszubringer an die von Cuxhaven verkehrende "Atlantis" angebunden. Der Umfang der Verkehrstage variierte nur leicht gegenüber dem Vorjahr in Abhängigkeit vom Termin des Osterfestes. Bei der "Helgoland" ab Wilhelmshaven kam es nach der deutlichen Angebotsreduzierung im Vorjahr noch einmal zu einer Verkürzung der Saison um drei Tage. Ausgebootet wurde wie im Vorjahr zwischen dem 15. April und 15. Oktober, im Winter sowie in der Übergangszeit liefen die Schiffe in den Helgoländer Südhafen ein.

 

Die Gesamtanzahl der Besucher wird sich wie im Vorjahr bei knapp 300.000 einpendeln, d.h. der drastische Besucherrückgang ab Mitte der ersten Dekade dieses Jahrtausends, der sich glücklicherweise bereits in der Vorsaison deutlich abschwächte, setzte sich im Jahr 2010 nicht fort. Wie schon im vergangenen Jahr konnte an den positiven Trend bei den Übernachtungszahlen angeknüpft werden, die gegenüber dem Vorjahr um gut 5% gesteigert werden konnten.

 

Wieder einmal hat mir Dennis Schmidt eine umfangreiche Besucherstatistik zur Verfügung gestellt, aus der quasi als Fortschreibung der vergangenen Jahre die wichtigsten Eckdaten nachfolgend dargestellt sind:

 

 

Die Abbildung rechts zeigt die durchschnittliche Besucherzahl für die Monate Mai bis September 2010, d.h. im Mai kamen durchschnittlich 1.067 Gäste pro Tag auf die Insel, im Juni 1.387 Besucher usw. Erwartungsgemäß setzen sich die Monate Juli und August wieder deutlich vom Rest der Saison ab. Der Juli liegt mit 2.141 Besuchern pro Tag deutlich über dem Vorjahr (1.949 in 2009), die Monate Mai, August und September liegen aber leicht unter dem Vorjahreswert. Fast identisch waren die Besucherzahlen im Juni (1.374 in 2009). Die guten Juli-Werte spiegeln sicherlich auch die stabile Wetterlage in dieser Phase wider, die bis Mitte August anhielt. Ab Mitte August wurde ein besseres Ergebnis nicht zuletzt durch mehrere überwiegend wetterbedingte Fahrtabsagen verhindert, die sich im September noch intensivierten und auch auf den schwachen September-Wert Auswirkungen gehabt haben dürften. Die Tageswerte enthalten auch im Jahr 2010 wieder die Gäste, die mit Katamaran angereist sind. Dies war zwar auch schon im letzten Jahr der Fall, bis 2008 einschließlich jedoch nicht. Wer also Gästezahlen dieser Statistik mit Werten vor 2009 vergleicht, möge diesen Aspekt bitte berücksichtigen.

 

 

Die Auswertung über die Besucheranzahl pro Wochentag für die letzten drei Jahre zeigt Verblüffendes: Die Besucher scheinen immer nach dem gleichen "Schema" auf die Insel zu reisen. Daß es über die Saison betrachtet konstant gute (Samstag) und schlechte Wochentage (Montag, Sonntag) gibt, was den Besucherzuspruch betrifft, ist bekannt. Der fast exakt identische Verlauf der Kurven, sieht man einzig vom Dienstag in der Saison 2009 ab, springt dann aber doch ins Auge. Im Jahr 2008 liegen die Absolutwerte niedriger, da die Besucherzahlen noch nicht die Katamaran-Gäste enthalten.

 

 

Nebenstehende Graphik zeigt die Anzahl der Ausfalltage aller Seebäderschiffe und des Katamarans im Vergleich für die letzten drei Jahre. Mit Ausnahme von M/S Helgoland ab Wilhelmshaven und Hooksiel lagen die Ausfallquoten der Schiffe unter denen des Vorjahres oder auf gleichem Niveau. Die Quote von M/S Helgoland erreichte dagegen einen neuen Höchstwert. Nachdem im letzten Jahr über die Saison gerechnet jede fünfte Fahrt nicht stattfinden konnte, war es in dieser Saison schon fast jede vierte. Als Hauptursache läßt sich der technische Defekt ausmachen, der neben den normalen wetterbedingten Absagen zu einem Ausfall der Fahrten Mitte Juli über einen Zeitraum von sieben Tagen führte. Fahrten mit abweichendem Fahrplan (z.B. wetterbedingter früherer Abfahrt auf Helgoland) wurden bei allen Schiffen als normale Fahrt gewertet und gehen in die Ausfallstatistik nicht ein, d.h. nur komplett abgesagte Fahrten wurden für diese Statistik erfaßt.   

 

 

Eine weitere Darstellung zum Thema Schiffsausfälle zeigt die Verteilung der Absagen auf die unterschiedlichen Monate. Aufgrund des sehr mäßigen Wetters im Spätsommer nimmt der September mit über 36% den Spitzenwert ein. Hier war die Insel z.T. mehrere Tage am Stück nicht per Schiff erreichbar.

 

Bemerkenswert sind die Monate Juli und August. Addiert man beide Monate zusammen, stellt man fest, daß zu 50% nicht mehr viel fehlt, d.h. fast die Hälfte aller Ausfälle spielten sich in der absoluten Hochsaison ab. Bereits weiter oben in der Graphik für die Besucherzahlen war die besondere Bedeutung dieser beiden Monate für den Tourismus auf der Insel erkennbar. Der Einfluß der Wilhelmshaven-Verbindung, die vorrangig in diesem Zeitraum verkehrt, wirkt sich natürlich auf diese Statistik aus und man könnte argumentieren, der Wert sei in diesen Monaten logischerweise prozentual deshalb so hoch, weil in anderen Monaten Verbindungen ohnehin nicht ausfallen können, da sie planmäßig gar nicht angeboten werden. Wie dem auch sei - die hohe Ausfallquote zu Spitzenzeiten ist einmal mehr ein Indiz dafür, daß die Erreichbarkeit der Insel - nicht erst seit diesem Jahr - nicht mit dem Niveau früherer Zeiten mithalten kann.      

 

 

In Fortsetzung der Statistik vom letzten Jahr sind in nachfolgender Tabelle die Fahrgastzahlen (ca.) ab Hamburg, Wedel, Cuxhaven und Bremerhaven zusammengefaßt. Die Zahlen beziehen sich für den "Halunder Jet" auf die gesamte Saison zwischen März und Oktober, für die Seebäderschiffe auf den Zeitraum Mai bis einschließlich September.

 

Abfahrtshafen / Küstenregion Fahrgäste 2006 Fahrgäste 2007 Fahrgäste 2008 Fahrgäste 2009 Fahrgäste 2010
Hamburg / Wedel / Cuxhaven (Cat) 79.500 80.000 81.000 82.000 84.600
Cuxhaven (Seebäderschiff) 96.000 73.000 86.900 80.000 79.700
Bremerhaven (Seebäderschiff) 50.000 32.000 0 0 0
Ges. Cuxhvn. / Brhvn. (Seebäders.) 146.000 105.000 86.900 80.000 79.700

 

Der "Halunder Jet" konnte seine Fahrgastzahlen von Hamburg, Wedel und Cuxhaven gegenüber dem Vorjahr auf 84.600 Reisende ausbauen. Dies bedeutet für den Katamaran nach Angaben der Reederei das zweitbeste Saisonergebnis seit seiner Indienststellung im Jahr 2003. Unverändert besteigen ca. 60% aller Fahrgäste bereits in Hamburg oder Wedel das Schiff. Der Zuspruch im klassischen Seebäderverkehr mit M/S Atlantis ging abermals, wenn auch nur sehr moderat, zurück und sank unter die Grenze von 80.000. Die Reederei FRS Helgoline begründet dies mit vier Ausfalltagen der "Atlantis" im Monat Juli. Die "Atlantis" hatte zwar sieben Ausfalltage zwischen Anfang Mai und Ende September, nach meinen Aufzeichnungen aber keinen einzigen im Juli 2010. Daher kann ich mich dieser Begründung nicht anschließen. Vielleicht ist der Monat August gemeint, denn da gab es tatsächlich vier Ausfalltage. Den Zubringerbus ab Bremerhaven zur "Atlantis" benutzten übrigens nach Aussage der Reederei 2.700 Personen, was einem Plus von 22% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

 

 

Abschließend noch eine weitere Statistik:

 

Im Jahr 2009 ankerten noch 587 Schiffe an 184 Tagen auf der Helgoländer Reede, um durch die Helgoländer Börte ausgebootet zu werden. Über die Saison gemittelt entspricht dies einem Durchschnitt von 3,2 Schiffen pro Tag. Im Jahr 2010 waren es im exakt gleichen Zeitraum nur noch 504 Schiffe auf der Reede, was einem Durchschnitt von nur noch 2,75 Schiffen pro Tag entspricht. Der deutliche Rückgang von ca. 15% liegt nicht daran, daß generell in dieser Größenordnung weniger Schiffe den Roten Felsen angelaufen haben, sondern daß vermehrt auf den Südhafen ausgewichen und das Ausbooten umgangen wurde. Als Hauptgründe konnten schlechte Witterung, logistische Gründe (Fracht) und abgängige Anker bei den Seebäderschiffen ausgemacht werden. Es bleibt festzuhalten, daß die Bedeutung der Börte damit in der zurückliegenden Saison abgenommen hat.

 

 

 

Noch ein kurzer Blick nach vorn:

 

Die Fahrpläne für die Saison 2011 sind teilweise schon veröffentlicht. Auf den von FRS Helgoline bedienten Strecken von Hamburg, Wedel und Cuxhaven sind demnach keine Änderungen zu erwarten. Es kommen unverändert der Katamaran "Halunder Jet" und die gecharterte "Atlantis" zum Einsatz. Auch Reederei Rahder wird von Büsum aus mit der "Lady von Büsum" wie gewohnt die Insel anlaufen.

 

Die Reederei Cassen Eils wurde bekanntlich in den Unternehmensverband der AG Ems integriert. Trotzdem soll auch auf der Büsum-Route mit M/S Funny Girl alles beim alten bleiben. Auch M/S Helgoland soll unverändert von Wilhelmshaven operieren, allerdings nun nicht mehr unter dem Label der Wilhelmshaven Helgoland Linie, sondern unter der Flagge von Cassen Eils, die damit im nächsten Jahr an drei von fünf Helgoland-Schiffen am Mast wehen dürfte.

 

 

 

 

 

 

 

19. Dezember 2010 - "Wappen"-Farewell in Esbjerg

 

Über drei Jahre lang lag die "Wappen von Hamburg" in Bremerhaven, um vom Helgoland-Liner zum exklusiven Kreuzfahrtschiff umgebaut zu werden. Wie an dieser Stelle mehrfach berichtet, sollten am Ende doch die Skeptiker Recht behalten - der Plan scheiterte kläglich. Es war schmerzhaft, den schleichenden Verfall und die Demontage des Schiffes fast vor der eigenen Haustür miterleben zu müssen. Am Ende blieb nur noch der ausgeweidete Rumpf übrig, ohne Perspektive auf eine weitere Verwendung. Nachdem die Aufbauten schon lange verschrottet sind, wird nun auch der Rumpf den Weg alles Irdischen gehen. Zum Glück, möchte man fast meinen, wird damit unter dieses unrühmliche Kapitel des gescheiterten Umbaus endlich ein Schlußstrich gezogen, getreu der Devise "Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende", auch wenn einem als Liebhaber dieses Schiffes die Bilder der Verschrottung noch einmal durch Mark und Bein gehen.

 

Um der chronistischen Pflicht genüge zu tun, hier die letzten Stationen aus dem Lebenslauf der "Wappen von Hamburg":  

Die nachfolgenden Bilder der Verschrottung ohne Kommentar - mir fehlen die Worte. Die Fotos sprechen ohnehin für sich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unzählige Fotos habe ich von der "Wappen von Hamburg" in den letzten Jahrzehnten gemacht - hier nun das allerletzte.

Dem Vernehmen nach soll der in Stücke gerissene Stahl des Schiffsrumpfes zur Wiederverwertung zurück nach Hamburg gehen - dorthin, wo die "Wappen" ihren Heimathafen hatte und wo vor viereinhalb Jahrzehnten alles begann.

 

 

 

3. November 2010 - Masterplan Light

 

Der als "Masterplan" bezeichneten Vision des Hamburger Bauunternehmers Arne Weber, den Hauptfelsen mit der Badedüne zu verbinden, war unlängst die Zustimmung versagt geblieben. Alternativ sollte ein sogenanntes Präferenzszenario erstellt werden, das nun vorliegt, von allen politischen Parteien der Insel getragen wird und der Helgoländer Bevölkerung am 26. Oktober 2010 vorgestellt wurde.

 

Ähnlich wie im Masterplan schlägt auch das Präferenzszenario eine Landgewinnung vor, allerdings in einer abgespeckten "Light-Variante", in der der Hauptfelsen und die Düne als eigene Inseln erhalten bleiben. Das Szenario sieht vor, die Landungsbrücke um 200 bis 250 Meter Richtung Süden zu verlängern. Von der neuen Spitze der Brücke bis zum Nord-Ost-Hafen soll auf der Ostseite des Unterlandes Neuland entstehen, das überwiegend touristisch genutzt wird. So sind neben Grünanlagen auch Hotels und Verkaufsflächen vorgesehen. Der Nord-Ost-Hafen soll ebenso in das touristische Konzept eingebunden werden wie der Südhafen und die Frachtmole, auf der sich heute auch noch das Zollamt befindet. In diesen Gebieten soll durch die komplette Verlagerung des Fracht- und Güterverkehrs in den Südhafen der Weg für neue Nutzungsmöglichkeiten geebnet werden.

 

Mit einem Bürgerentscheid sollen die Helgoländer darüber abstimmen, ob sie hinter diesem Szenario stehen. Sollte dies der Fall sein, ist mit einer Umsetzung der Pläne ab dem Jahr 2015 zu rechnen. 

 

Abschließend sei noch angemerkt, daß unter den Investitionsmaßnahmen im Präferenzszenario explizit die Kosten für die "Erweiterung der Landungsbrücke zur Anlandung der Seebäderschiffe" aufgeführt werden. Dies heißt im Klartext, daß die Seebäderschiffe direkt an der Landungsbrücke festmachen. Sollte der Plan also in die Tat umgesetzt werden, ist davon auszugehen, daß die Anlandung mit Börtebooten spätestens ab Mitte des kommenden Jahrzehnts der Vergangenheit angehören wird. Zudem würden bei Umsetzung des Szenarios überwiegend genau die Flächen der Nordsee als Neuland abgerungen werden, die heute von den Seebäderschiffen auf der Helgoländer Reede als Ankerplatz genutzt werden. Der endgültige Verzicht auf die Börte zu Gunsten einer direkten Anlandung der Seebäderschiffe könnte daher zu einem entscheidenden Faktor bei der Bürgerbefragung zur Umsetzung des Präferenzszenarios werden.

 

 

 

31. Oktober 2010 - Kurzmeldungen aus dem Herbst

 

Die erste Oktober-Hälfte bescherte den Reedereien und der Insel aufgrund des sehr ruhigen Herbstwetters noch einmal ansprechende Besucherzahlen. Daran konnte die zweite Oktober-Hälfte aufgrund des nun deutlich schlechteren Wetters nicht anknüpfen. So konnte z.B. der "Halunder Jet" in seiner letzten Betriebswoche der Saison 2010 nur sporadisch verkehren: Am 19., 20., 21. und 22. Oktober mußten die Fahrten abgesagt werden. Am 23. Oktober erfolgte eine frühzeitige Rückfahrt von Helgoland (Abfahrt bereits 15:00 Uhr). Am ursprünglich letzten Betriebstag, dem 24. Oktober, mußte die Fahrt wiederum abgesagt werden, so daß die Saison für den "Halunder Jet" vorzeitig bereits am 23. Oktober endete.

 

Die "Funny Girl" hat den Winterdienst aus Cuxhaven von der "Atlantis" am 23. Oktober 2010 übernommen.

 

Die Reederei AG Ems hat angekündigt, die Verbindung ab Wilhelmshaven und Hooksiel mit M/S Helgoland im kommenden Jahr nicht mehr unter dem Label "Wilhelmshaven Helgoland Linie" zu vermarkten, sondern unter der Flagge "Cassen Eils". Die AG Ems hatte die Reederei Cassen Eils bekanntermaßen erst Anfang September 2010 in ihren Unternehmensverband integriert, nachdem Kapitän und Reeder Cassen Eils Anfang des Jahres verstorben war.

 

Aufgrund der Verdienste von Cassen Eils im Helgolandverkehr und als Andenken an den am 6. Januar 2010 verstorbenen Kapitän und Reeder wurde am 15. Oktober 2010 die Nordkaje des Helgoländer Südhafens in "Cassen Eils Wai" umbenannt.

 

Die Reederei FRS Helgoline zieht für die Saison 2010 eine positive Bilanz. Nach Aussage der Reederei wurden rund 164.300 Gäste in der zurückliegenden Saison auf den Roten Felsen befördert. Mit dem "Halunder Jet" führen 84.600 Reisende, mit der "Atlantis" 79.700.

    

 

26. September 2010 - Der Neue im Rathaus

 

Der 44-jährige parteilose Unternehmensberater Jörg Singer ist zum neuen Bürgermeister der Insel Helgoland gewählt worden. In der heutigen Stichwahl setzte sich der Kandidat von SPD, CDU, FDP und der Wählergemeinschaft IHM mit 52,3% der Stimmen gegen Felicitas Weck durch (Die Linke). Bei 1272 Stimmberechtigten und 73,2% Wahlbeteiligung lag Jörg Singer am Ende 42 Stimmen vor Felicitas Weck.

 

Jörg Singer möchte den "Wert der Marke Helgoland steigern". Ein zentraler Punkt sei dabei die Verbesserung der Schiffsanbindung. In mehreren Gesprächen mit Schiffshändlern hat Singer nach eigener Aussage erörtert, inwieweit neue Schiffstechnologien für eine tägliche Verbindung sommers wie winters machbar seien. Ein eigenes Schiff ist für Singer keine Utopie. Es müsse eine Großenordnung von sieben Millionen Euro angesetzt werden, die unter anderem über Anteilsverkäufe an Insulaner finanziert werden könnten. Die Pläne für ein eigenes Schiff sind nicht neu, sondern werden schon seit mehreren Jahren immer wieder ins Gespräch gebracht. Zu einer Realisierung dieses Projektes ist es aber bisher nicht gekommen. Man darf also gespannt sein, welche Akzente Jörg Singer hinsichtlich der Inselanbindung wird setzen können.

 

Jörg Singer tritt am 1. Januar 2011 die Nachfolge von Bürgermeister Frank Botter (SPD) an.

 

  

 

23. September 2010 - Winter No. 1 nach Cassen Eils

 

Über die Entwicklung der Winteranbindung Helgolands für die Ära nach Cassen Eils wurde schon zu Lebzeiten des Kapitäns und Reeders aus Norderney immer wieder spekuliert. Das Fahrgastaufkommen ist im Winterhalbjahr - Weihnachten und Jahreswechsel ausgenommen - verglichen mit den Sommermonaten erfahrungsgemäß gering und nur durch staatliche Zuschüsse überhaupt kostendeckend zu betreiben. Trotz dieser wirtschaftlich ungünstigen Ausgangssituation hatte die Insel mit Kapitän Eils einen langjährigen Partner gefunden, der die Anbindung langfristig verläßlich sicherstellte. Die Frage, wie es nach Cassen Eils einmal weitergehen würde, bewegte daher nicht nur die Helgoländer. Wie bekannt ist, wurde die Reederei Eils nach dem Tod ihres Firmengründers inzwischen an die Reederei AG Ems verkauft. Der Fahrplan für die bevorstehende Wintersaison orientiert sich an denen der Vorjahre, Änderungen sind trotz des Verkaufs also nicht auszumachen. Da der Verkauf aber erst zum 2. September 2010 erfolgte und der Fahrplan für die Wintersaison vermutlich mit entsprechendem Vorlauf erstellt wurde, würden eventuelle Auswirkungen durch den Verkauf wohl ohnehin erst in der Wintersaison 2011/12 zu Tage treten.                

 

M/S Funny Girl (ab Büsum) steuert noch bis zum 10. Oktober, HSC Halunder Jet (ab Hamburg / Wedel / Cuxhaven) bis zum 24. Oktober und M/S Lady von Büsum (ab Büsum) sogar noch bis zum 27. Oktober den Roten Felsen an, danach bleibt dann nur die angesprochene Winterverbindung ab Cuxhaven übrig gemäß folgendem Fahrplan:

 

1. Oktober bis 5. November 2010

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Täglich 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

6. November bis 21. Dezember 2010

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Montag 10:30 Uhr  
Dienstag   08:00 Uhr
Mittwoch 10:30 Uhr  
Donnerstag   08:00 Uhr
Freitag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag 10:30 Uhr  
Sonntag   13:30 Uhr

 

22. Dezember 2010 bis 7. Januar 2011

Tag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Mittwoch, 22.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Donnerstag, 23.12.  10:30 Uhr 16:00 Uhr
Freitag, 24.12.    
Samstag, 25.12.    
Sonntag, 26.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Montag, 27.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dienstag, 28.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Mittwoch, 29.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Donnerstag, 30.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Freitag, 31.12. 10:30 Uhr  
Samstag, 01.01.   16:00 Uhr
Sonntag, 02.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr *)
Montag, 03.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dienstag, 04.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Mittwoch, 05.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Donnerstag, 06.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Freitag, 07.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

 *) Hinweis zur Rückfahrt von Helgoland am 02.01.2011 um 16:00 Uhr:

In den vergangenen Jahren zeigte sich bei den Rückfahrten nach dem Jahreswechsel eine starke Nachfrage. In diesem Jahr war der Andrang am 3. Januar so groß, daß es zu Kapazitätsengpässen bei der Gepäckverladung kam. Insbesondere das Entladen der Koffer in Cuxhaven gestaltete sich langwierig und führte bei einigen Fahrgästen zum Verlust der Anschlußverbindungen auf dem Festland. Offenbar um derartige Vorkommnisse zukünftig zu vermeiden, ist für die Rückfahrt von Helgoland am 02.01.2011 um 16:00 Uhr eine Voranmeldung bei der Reederei zwingend erforderlich.

 

8. Januar bis 13. März 2011

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Montag 10:30 Uhr  
Dienstag   08:00 Uhr
Mittwoch 10:30 Uhr  
Donnerstag   08:00 Uhr
Freitag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag 10:30 Uhr  
Sonntag   13:30 Uhr

 

14. März bis 30. April 2011

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Täglich 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

Fahrzeit pro Strecke: ca. 2 1/2 Stunden.

 

Weiterhin ist bereits bekannt, daß der "Halunder Jet" am 9. April 2011 ab Hamburg, Wedel und Cuxhaven in die kommende Saison starten wird. Zum 1. Mai 2011 übernimmt dann wieder die FRS Helgoline den Betrieb ab Cuxhaven von der Reederei Eils mit der gecharterten "Atlantis". Auch Reederei Rahder hat schon Daten für die Saison 2011 veröffentlicht: Die "Lady von Büsum" wird zwischen dem 30. März und 29. Oktober im Einsatz sein.

 

 

Noch ein kurzer Rückblick auf letzten Wochen:

 

Der erhoffte Altweibersommer war nur sehr sporadisch zu finden. Häufig zeigte sich der September von seiner unfreundlichen Seite und so wurde, wie schon in der zweiten Augusthälfte, manche Schiffsverbindung von Winde verweht. So wurde am 8. September die Fahrt der "Lady von Büsum" wetterbedingt abgesagt, M/S Helgoland kehrte nach erfolglosem Anlegeversuch im Südhafen nach der Hinfahrt wieder um, M/S Atlantis und M/S Funny Girl machten im Südhafen fest und verzichteten auf das planmäßige Aus- und Einbooten. Am 14. September erfolgte die Abfahrt der "Funny Girl" wetterbedingt bereits um 14:20 Uhr, "Helgoland" und "Lady von Büsum" sagten ab. Am 15. und 16. September wurden alle Schiffsverbindungen wegen Sturms ausgesetzt. Am 17. September fuhr nur die "Atlantis", wobei die Abfahrt aufgrund des immer noch stürmischen Wetters auf 14:30 Uhr vorgezogen und in den Südhafen verlegt wurde (kein Aus- und Einbooten). Am 18. September fuhren nur die "Funny Girl" und die "Atlantis". Während die "Funny Girl" planmäßig auf der Reede ankerte, machte die "Atlantis" erneut im Südhafen fest. Diesmal sollen logistische Gründe die Ursache gewesen sein, da aufgrund der Fahrtausfälle der vergangenen Tage das Frachtaufkommen sonst nicht hätte bewältigt werden können. "Wappen", wo bist Du ... 

 

 

 

 

Aufgrund des zu starken Seegangs mußten zwischen dem 14. und 18. September fünf Fahrten in Folge der M/S Helgoland abgesagt werden. Am 18. September sollte eigentlich die letzte Fahrt der Saison 2010 erfolgen. Somit lief das Schiff bereits am 13. September letztmalig den Roten Felsen an.

 

 

Das Foto rechts zeigt das Schiff am ursprünglich letzten Fahrtag gezwungenermaßen beschäftigungslos am Helgoland-Anleger in Wilhelmshaven. 

 

 

 

 

 

 

 

21. September 2010 - Und täglich grüßt das Murmeltier...

 

Am 21. September 2010 kam es bei M/S Atlantis zu einem erneuten Ankerverlust auf der Helgoländer Reede. Selbiges war dem Schiff schon am 31.08.2009 widerfahren und zudem der "Funny Girl" am 06.05.2010. War es bei der "Atlantis" im letzten Jahr der Backbord-Anker, so handelt es sich nun um den Steuerbord-Anker. Da die Schiffe mit einem Anker vor Helgoland nicht auf Reede gehen, läuft die "Atlantis" seit dem 22. September bis auf weiteres den Südhafen an, das Aus- und Einbooten entfällt. Es fällt auf, daß sich zunehmend Gründe ergeben (Wetter, Anker, Fracht, ...), die das Einlaufen der konventionellen Schiffe in den Südhafen erfordern und somit das Prinzip des Ausbootens aufweichen. Die Meinung auf der Insel zum Erhalt der Börte ist uneinheitlich. Mit einem Augenzwinkern könnte man fast meinen, eine höhere Macht wolle nicht zuletzt durch fehlende Anker mit dem sprichwörtlichen Zaunpfahl winken und die Entwicklung in eine bestimmte Richtung lenken. Wenn man die jüngste Entwicklung Revue passieren läßt, scheint die Zukunft des Ausbootens jedenfalls an einem seidenen Faden zu hängen. Oder sollte man aus gegebenem Anlaß vielleicht eher sagen, an einer eisernen Ankerkette?

 

 

 

6. September 2010 - Erste Fahrplandaten für 2011

 

Die FRS Helgoline hat bereits die ersten Details für die Saison 2011 bekannt gegeben:

Tickets können ab sofort gebucht werden.

 

Daraus geht hervor, daß die "Atlantis" auch nach dem Verkauf der Reederei Cassen Eils immer Sommer unverändert unter FRS-Flagge zum Roten Felsen fahren wird.

 

 

 

5. September 2010 - Reederei Cassen Eils verkauft

 

Online-Ausgaben mehrerer deutscher Tageszeitungen vermelden unter Berufung auf die Nachrichtenagentur dpa den Verkauf der Reederei Cassen Eils an die Aktiengesellschaft AG Ems. Seit dem Tod des Reeders und Firmengründers Cassen Eils am 6. Januar 2010 war über die langfristige Zukunft der Reederei Eils bereits spekuliert worden. Die AG Ems wird die Reederei Eils als eigenständigen Betrieb im Unternehmensverband weiterführen. Nähere Details auf mögliche Auswirkungen zum Schiffverkehr nach Helgoland wurden zunächst nicht bekannt.

   

 

 

Aktuelles aus der Sommersaison 2010

 

 

 

Die Seebäder-Flotte

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Flotte der Helgoland ansteuernden Seebäderschiffe hat sich gegenüber dem Vorjahr nicht verändert, d.h. es sind weiterhin vier Seebäderschiffe im Einsatz. Auf der Linie von Cuxhaven fährt die "Atlantis" (oben links), die "Helgoland" bedient die Wilhelmshaven-Route (unten links). Ab Büsum kann man zwischen zwei Schiffen wählen, der "Funny Girl" (oben rechts) und der "Lady von Büsum" (unten rechts).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und noch einmal alle zusammen über dem Südstand der Insel:

"Atlantis", "Helgoland", "Lady von Büsum" und "Funny Girl" (v.l.).

 

 

 

 

Die Schnellverbindung

 

Auch bei der Schnellverbindung gibt es gegenüber dem Vorjahr keine Veränderungen. Der "Halunder Jet" steuert den Roten Felsen wie bisher von Hamburg, Wedel und Cuxhaven an.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hamburg, 8:00 Uhr, es ist ziemlich wolkig - Helgoland, 13:00 Uhr, die Sonne brennt...

 

Das linke Foto zeigt den "Halunder Jet" bei der morgendlichen Bereitstellung an den Hamburger St. Pauli Landungsbrücken. Im Hintergrund sind links das Museumsschiff "Cap San Diego" sowie die in Bau befindliche Elbphilharmonie zu erkennen, rechts das König-der-Löwen-Musical-Zelt. Auf dem rechten Foto ist das Schiff fünf Stunden später nach dem Einlaufen in den Helgoländer Südhafen zu erkennen. Bei starker Sonneneinstrahlung wird die große Panoramascheibe vor dem vorderen Salon auf dem oberen Fahrgastdeck während des Aufenthaltes auf der Insel mit einer weißen Plane versehen, um das Innere des Schiffes vor Erhitzung zu schützen. Mit Ausnahme von Wedel auf der Rückfahrt macht der "Halunder Jet" immer mit der Steuerbord-Seite am Anleger fest.   

 

 

Atlantis-Umbau

 

Wie im Jahr zuvor die "Funny Girl" wurde die "Atlantis" vor dieser Saison gemäß den Forderungen der neuen EU-Richtline angepaßt. Auf dem Salondeck in Höhe der Helgoland-Pforten wurden die Panorama-Fenster durch Bullaugen ersetzt (Foto links). Das Prinzip "1 Fenster = 2 Bullaugen" hatte man auch schon bei der Funny Girl angewendet.

Zudem wurden auf beiden Seiten die vorderen Rettungsboote entfernt, somit führt die "Atlantis" nur noch zwei Rettungsboote mit sich. Dafür ist nun eine größere Anzahl an Rettungsinseln zu erkennen. Die untenstehenden Fotos aus den Jahren 2009 (links) und 2010 (rechts) zeigen die Veränderungen in diesem Bereich im Detail.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Besucher und Fahrplanwesen

 

Zwar soll noch nicht der abschließenden Saisonbilanz vorgegriffen werden, ein Blick auf die bisherigen Besucherzahlen gibt jedoch die berechtigte Hoffnung, daß unter dem Schlußstrich erstmals seit Jahren die Besucherzahlen des Vorjahres übertroffen werden könnten. Wenn es dazu kommen sollte, dürfte nicht zuletzt auch das Wetter dazu beigetragen haben, daß sich den Sommer über recht gnädig gezeigt hat. Bis Mitte August waren deutlich weniger wetterbedingte Fahrtabsagen zu verzeichnen als im Vorjahr. In der zweiten August-Hälfte häuften sich dann aber doch wieder die wetterbedingten Fahrplanänderungen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Abbildungen oben und rechts zeigen beispielhaft die Fahrplanänderungen für den 18.08.2010. An diesem Tag wurden die Fahrten mit M/S Helgoland und M/S Lady von Büsum abgesagt, HSC Halunder Jet brach die Fahrt auf dem Hinweg zwischen Cuxhaven und Helgoland ab und kehrte zum Festland zurück. Am 19.08.2010 sagten die "Helgoland" und die "Lady von Büsum" ebenfalls ab, der "Halunder Jet" fuhr nach einem abweichenden Fahrplan: Abfahrt Hamburg und Wedel sowie Ankunft in Cuxhaven planmäßig, dort erfolgte dann ein ca. dreistündiger Aufenthalt bis 14:30 Uhr, Ankunft auf Helgoland gegen 15:45 Uhr. Die Rückfahrt erfolgte dann wieder planmäßig um 16:30 Uhr ab Helgoland (Foto links). Der längere Aufenthalt in Cuxhaven wurde eingelegt, da die Wettervorhersage für den Nachmittag günstiger war und sich die Höhe der Wellen im Laufe des Tages reduzierte. Aufgrund des nur 45-minütigen Aufenthaltes auf Helgoland war die Fahrt an diesem Tag für Tagesgäste ungeeignet. Für die Übernachtungsgäste, die ja bereits einen Tag zuvor durch den Fahrtabbruch nicht zur Insel gekommen waren, wurde aber so ein Erreichen der Insel sichergestellt. Die Vorgehensweise, das Schiff in Cuxhaven bis zum Nachmittag festzuhalten, ist selten zu beobachten, daher sei auf diese fahrplantechnische Besonderheit noch einmal explizit hingewiesen. Am 23.08.2010 sagte die "Helgoland" erneut ab, die "Lady von Büsum" fuhr an diesem Tag planmäßig ohnehin nicht. "Funny Girl" und "Atlantis" verließen die Insel wegen eines aufziehendes Sturmes bereits um 14:50 Uhr (letztes Boot), die Abfahrt des "Halunder Jet" wurde auf 14:30 Uhr vorgezogen. Am 24. und 25.08.2010 wurden alle Schiffsverbindungen abgesagt, d.h. die Insel war zwei Tage nicht erreichbar. Am 28., 29. und 30.08.2010 wurden zudem die Fahrten von M/S Helgoland gestrichen. Am 30.08. ankerte die "Atlantis" nicht auf der Reede, sondern wurde über den Südhafen abgefertigt.

 

Bei bis zu zwölf Schiffen wurde früher der gesamte Platz auf der Abfahrtstafel benötigt, um die Abfahrten anzuzeigen. Mittlerweile langt das obere Drittel, so daß der untere Teil nun für Informationen über Fahrplan-abweichungen genutzt werden kann (Foto rechts). Am 18. August sollte eine Sondertour aus Hooksiel mit M/S Helgoland erfolgen, diese fiel jedoch dem Wetter zum Opfer.

 

 

Neben den wetterbedingten Absagen sind in Einzelfällen auch technische bedingte Ausfälle zu verzeichnen. So mußte z.B. die "Atlantis" ihre Helgoland-Fahrt am 16. August aufgrund eines technisches Defektes absagen. Ersatzweise führte der "Halunder Jet" eine zusätzliche Mittagstour durch. Die Fahrgäste wurden von der Reederei informiert (Fotos unten).

 

  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 15. August sollte der "Halunder Jet" eigentlich die letzte Mittagstour nach Cuxhaven in diesem Jahr durchführen, die zu stark nachgefragten Zeiten zusätzlich zur normalen Hamburg-Fahrt angeboten wird. Doch schon einen Tag später mußte der "Halunder Jet" erneut zu einer zusätzlichen Tour auslaufen, um den Ausfall der "Atlantis" zu kompensieren. Auf dem Foto rechts zieht der "Halunder Jet" an der an diesem Tag über die Mittagszeit weit im Süden vor dem Tetrapodendamm der Düne ankernden "Lady von Büsum" vorbei und macht sich auf den Weg zum Festland. Die außerplanmäßige Fahrt des Katamarans erfolgte exakt in der Fahrplanlage der normalen Mittagsfahrten, also 13:00 Uhr ab Helgoland, 14:30 Uhr ab Cuxhaven.

 

Bereits am 5. August mußte die Helgoland-Fahrt der "Atlantis" aufgrund technischer Probleme abgesagt werden. Damit kam es zum zweiten technisch bedingten Ausfall innerhalb von zwei Wochen. Auch am 5. August sprang der "Halunder Jet" mit einer Mittagstour ein.

 

Für den Fall, daß auf der Reede Vollbesetzung herrscht, sieht die Anzeigetafel wie folgt aus:

 

 

Die Fahrplandaten auf der Abfahrtstafel an der Landungsbrücke beziehen sich auf die Seebäderschiffe, die Anzahl der Besucher wird aber wie erstmals im Vorjahr wieder einschließlich der Katamaran-Besucher angegeben.

Im Regelfall wird der "Funny Girl" die Treppe 7 zugeordnet, der "Atlantis" die Treppe 3, der "Helgoland" die Treppe 5 und der "Lady von Büsum" die Treppe 4. Dabei fällt auf, daß es im Vergleich zum Vorjahr zu einem Treppenwechsel kam: Bis zur Renovierung der Landungsbrücke um die Jahrtausendwende wurde die Cuxhaven-Verbindung mit M/S Wappen von Hamburg immer über die Außenseite der Auslegerbrücke (Treppe 3) eingebootet. Während der Renovierungsphase des hinteren Teils der Landungsbrücke wurde die "Wappen von Hamburg" dann über die vorderste Treppe (7/8) eingebootet. Auch nach Abschluß der Renovierungsarbeiten behielt die "Wappen" die Treppe 7/8, während die Büsum-Verbindung auf die Außenseite der Treppe 3 verlegt wurde. Auch nach dem Wechsel von der "Wappen von Hamburg" auf die "Atlantis" im Jahr 2007 behielt die Cuxhaven-Verbindung die Treppe 7/8. Mit dieser Saison wurden aber die Treppen getauscht, so daß die Cuxhaven-Verbindung nun wieder über die Treppe 3 abgewickelt wird. Unterstellt man, daß die "Atlantis" den größten Anteil am Beförderungsvolumen des klassischen Seebäderverkehrs hat, macht diese Maßnahme auch Sinn. Das Einbooten der "Lady von Büsum" endet planmäßig um 15:45 Uhr, somit wird dann die Innenseite der Auslegerbrücke frei (Treppe 4). Bei großem Andrang könnte also ab 15:45 Uhr von beiden Seiten der Auslegerbrücke zur "Atlantis" eingebootet werden, um die Abfertigung zu beschleunigen. Auf den Treppen 5/6 und 7/8 wäre diese Möglichkeit nicht vorhanden, da diese ja nur zu einer Seite dem Wasser zugewandt sind. 

 

Das Foto links zeigt die Treppen 3 und 4 während der Einbootungsphase. Links nimmt das Börteboot "Claudia" Fahrgäste zur "Atlantis" auf. Rechts liegt das Boot "No. 1", es wird Fahrgäste zur "Lady von Büsum" bringen. Neben diesen beiden Börtebooten waren noch die Boote "Atlantis", "Rasmus", "Uranus", "Sellebrunn", "Pirat" und "Hamburger Lock" im Börte-Einsatz zu beobachten, insgesamt also acht Boote.

 

 

 

 

Abschließend sei noch erwähnt, daß die WHL auf der Route von Wilhelmshaven mit M/S Helgoland bis zum 18. September 2010 immer Freitags besonders günstige Preise anbietet. Die Tagsrückfahrt ist dann statt für 36,50 EUR schon für 29,50 EUR zu haben.

 

 

Naturgewalten

 

Bereits weiter oben wurde auf die Wetterbedingungen in der zweiten August-Hälfte eingegangen. Der August 2010 wird nach Aussagen der Meteorologen in Deutschland als der regenreichste August seit Aufzeichnung der Wetterdaten in die Geschichte eingehen. Davon war auf Helgoland prinzipiell weniger zu merken, wohl aber vom auffrischenden Wind.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wie ebenfalls weiter oben erwähnt, hatte der Wind in der zweiten August-Hälfte spürbare Auswirkungen auf den Schiffsverkehr zur Insel. Wenn die Schiffe die Insel trotz rauer See anlaufen, lassen sich Bilder wie oben einfangen. Links die "Funny Girl", rechts die "Atlantis", beide auf dem Weg zum Roten Felsen bei Windstärke 5 bis 6 aus Nordwest, Wellenhöhe 2,5 bis 3 Meter.

 

 

Zollabfertigung

 

Eine Institution auf der Helgoländer Landungsbrücke war die Zollabfertigung direkt vor dem Einbooten der Fahrgäste. Seit Jahrzehnten wurde im Sommer jeden Nachmittag tagein-tagaus das künstliche Nadelöhr geschaffen, und unzählige Gäste wurden im Laufe der Jahre durch das Gebäude auf der Landungsbrücke geschleust, um sich stichprobenartigen Zollkontrollen zu unterziehen. Das ist nun Geschichte. Neben der schon seit längerer Zeit aufgegebenen Gepäckaufbewahrung verlor das gelbe Gebäude, das seit dem Wiederaufbau der Insel die Landungsbrücke dominiert, eine weitere langjährige Aufgabe.

 

Dies bedeutet nicht, daß auf Zollkontrollen nun komplett verzichtet wird. Vielmehr wurden die Kontrollen auf des Festland verlagert, d.h. die Fahrgäste müssen nun beim Verlassen der Schiffe am Fuße der Gangways in den Festlandshäfen mit stichprobenartigen Kontrollen rechnen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das Foto links zeigt den Bereich der ehemaligen Zollabfertigung auf der Helgoländer Landungsbrücke. Noch sind die Beschriftungen und die Einrichtung vorhanden, Kontrollen erfolgen hier aber nicht mehr, dafür aber bei der Ankunft am Festland (Foto rechts).

 

 

Das Traumschiff

 

Der Trend, Anläufe von Kreuzfahrtschiffen auf der Insel beobachten zu können, hält an. Wiederkehrende Gäste sind z.B. die "Europa" von Hapag-Lloyd und das ZDF-Traumschiff "Deutschland" der Reederei Deilmann, aber auch die "Sea Cloud II" konnte vor der Insel gesichtet werden.

 

 

Am 18.08.2010 zeigte sich die Helgoländer Reede mit nur zwei Schiffen wetterbedingt stark ausgedünnt. Da kam die "Sea Cloud II", die direkt hinter der "Atlantis" den Anker auswarf, gerade recht, um für etwas Belebung zu sorgen. Das Foto oben zeigt die Begegnung der ungleichen Schiffe zum Abschluß der Einbootungsphase. 

 

 

Nur zwei Tage später tauchte schon das nächste Kreuzfahrtschiff vor dem Roten Felsen auf, diesmal war es das ZDF-Traumschiff, das am frühen Abend auf der Nordreede nordöstlich der Jugendherberge zu Anker ging. Beachtung verdient die Tatsache, daß M/S Deutschland die Passagiere nicht mit eigenen Booten an Land brachte, sondern für die Anlandung zum Nord-Ost-Hafen die Helgolander Börteboot-Flotte eingesetzt wurde. 

 

 

Oben bringt das Börteboot "Claudia" Passagiere von der "Deutschland" zum Roten Felsen. "Claudia" besitzt als einziges Börteboot einen auffälligen orangen Zierstreifen und ist damit leicht von den anderen Booten zu unterscheiden. Die Ausbootungspforten von M/S Deutschland liegen höher als bei den Seebäderschiffen. Um den Umstieg in die Börteboote zu ermöglichen, wird daher ein Gestell an der Bordwand der "Deutschland" heruntergelassen. Dies erinnert ein bißchen an die ersten großen Seebäderschiffe der HADAG nach dem Wiederaufbau der Insel, bei denen zum Ausbooten auf historischen Aufnahmen auch noch Treppen vor den Ausbootungspforten auszumachen sind. Auf dem unteren Foto hat gerade ein Börteboot an der Ausbootungstreppe der "Deutschland" festgemacht.   

 

 

Durch die Vermarktung als ZDF-Traumschiff hat die "Deutschland" einen sehr hohen Bekanntheitsgrad erreicht. Dennoch wurde kürzlich bekannt, daß das Schiff im übertragenen Sinn in schwieriges Fahrwasser geraten war. Der Münchner Finanzinvestor Aurelius stieg Ende August 2010 mit einem zweistelligen Millionenbetrag bei Deilmann ein und übernahm damit eine Mehrheitsbeteiligung an der Reederei. Der langfristige Einsatz der "Deutschland" als Traumschiff im Luxussegment gilt damit als gesichert.     

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Damit ist der Sommerbericht 2010 am Ende angekommen.

 

 

Der "Halunder Jet" hat gerade seinen Liegeplatz im Helgoländer Südhafen verlassen und gibt im wahrsten Sinne richtig Gas, um die Tages- und Übernachtungsgäste zurück zum Festland zu bringen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

20. Juli 2010 - M/S Helgoland mit technischem Defekt

 

Auf der Wilhelmshaven-Verbindung kam es zu einem siebentägigen Ausfall. Aufgrund eines technischen Defektes konnte M/S Helgoland zwischen dem 13. Juli und 19. Juli einschließlich nicht zum Roten Felsen auslaufen. Zur Reparatur mußte das Schiff nach Bremerhaven überführt werden. Dort erfolgte ab dem 16. Juli die Instandsetzung bei der Bredo-Werft.

 

 

 

12. Juli 2010 - Seebäderschiffe im Rettungseinsatz

 

Am Tag des Seebäderdienstes zog gegen 15:15 Uhr von Südwesten ein Tornado über Deutschlands Hochseeinsel hinweg, der große Schäden auf der Düne anrichtete. Besonders schwer traf es den Campingplatz mit seinen 100 Zelten, der nahezu vollständig verwüstet wurde. Auch im Bereich des Flughafens kam es zu Beschädigungen. Eine Propellermaschine kippte um, zum Auslaufen von Kraftstoff kam es jedoch nicht. Im Bereich des Dünenrestaurants am Südstrand wurden Strandkörbe gesichtet, die 100 Meter weit durch die Luft geschleudert wurden. Elf Personen wurden verletzt, die meisten erlitten Arm- und Beinbrüche. Bürgermeister Frank Botter löste zunächst Katastrophenalarm aus und forderte Hilfe vom Festland an, die dann aber doch nicht in Anspruch genommen werden mußte. Zwei Schwerletzte, eine von Ihnen mit Wirbelsäulenverletzungen, wurden in ein Krankenhaus auf das Festland geflogen.

 

Der Tornado hatte Einfluß auf den Seebäderverkehr. Zum Zeitpunkt des Tornados befanden sich M/S Atlantis, M/S Funny Girl und M/S Helgoland auf der Helgoländer Reede. Da es sich um einen Montag gehandelt hat, war die "Lady von Büsum" planmäßig nicht im Helgoland-Einsatz. Während M/S Helgoland die Reede planmäßig gegen 16:00 Uhr verließ, wurden die "Funny Girl" und die "Atlantis" außerplanmäßig in den Südhafen verlegt, um mögliche Verletzte oder aber Camping-Gäste, denen durch die Urgewalt buchstäblich ihr Dach über dem Kopf abhanden gekommen war, mit auf das Festland zu nehmen. Die "Atlantis" steuerte anschließend noch einmal die Helgoländer Reede an, um Personen aufzunehmen, die direkt mit einem Börteboot von der Düne übergesetzt wurden. Die Abfahrt von M/S Atlantis und M/S Funny Girl verzögerte sich gegenüber der planmäßigen Abfahrt durch den Rettungseinsatz um ca. eine Stunde.      

 

Mehrere Zeugen, die z.T. mehrere Jahrzehnte auf dem Roten Felsen verbracht haben, werden in der norddeutschen Presse übereinstimmend mit den Worten zitiert, solche Naturgewalten auf Helgoland noch nicht erlebt zu haben. Die Verwüstungen beschränkten sich auf die Düne, die Hauptinsel bliebt verschont. 

 

 

Archiv: News aus dem 1. Halbjahr 2010

 


© 2010  Alexander David

    Letzte Aktualisierung: 31.12.2010