Seebäderschiffe im Helgolanddienst
Meldungen aus dem 2. Halbjahr 2014

(Fahrplandaten der Reedereien ohne Gewähr)

 

Saisonrückblick 2014 - Etwas weniger Gäste

 

Die Besucherzahl im Jahr 2014 wird gegenüber dem Vorjahr um knapp 2% niedriger ausfallen. Tourismusdirekter Klaus Furtmeier ermittelte für die ersten neun Monate genau 283.878 Urlauber und Tagesgäste. Nimmt man die Besucherzahlen als Grundlage, die Furtmeier für das letzte Jahr im Januar 2014 veröffentlicht hatte (knapp 319.000), dürfte sich der Wert für das zu Ende gehende Jahr bei rund 314.000 bis 315.000 Reisenden einpendeln. Als Hauptgründe für den Besucherrückgang nannte Furtmeier den ungewöhnlich engen Korridor für die Sommerferien in ganz Deutschland, die Fußball-WM und das schlechte Wetter im Hauptreisemonat August mit 36 Schiffsausfällen.    

 

 

Soweit zunächst der Überblick über die Fahrgastzahlen im allgemeinen. Detailliertere Statistiken, die auch einzelne Monate und Wochentage berücksichtigen, hat mir traditionell wieder Dennis Schmidt zur Verfügung gestellt:

 

 

 

 

 

Die Abbildung links zeigt die durchschnittliche Besucherzahl pro Tag für die Monate April bis Oktober 2014 im Schnitt, d.h. im April kamen durchschnittlich 1.132 Gäste pro Tag auf die Insel, im Mai 1.081 Besucher, im Juni 1.400 Besucher usw. Der absolute Saison-Höchstwert wurde in diesem Jahr am 6. August erzielt. Mit 3.952 Gästen wurde die 4.000er-Marke nur ganz knapp verfehlt (2013: 3.303 Besucher am 17. Juli).

 

 

 

 

 

Die Abbildung links zeigt die absolute Gesamtbesucherzahl für die Monate April bis Oktober 2014. Obwohl im August 36 Schiffsausfälle zu Buche schlugen, konnte sich der August erneut den Status als Hauptreisemonat sichern, allerdings mit einem vergleichsweise schwachen Wert: Im August 2014 wurden 60.752 Besucher gezählt, in 2013 noch 70.971. Noch deutlicher fällt der Juli aus: 54.714 Gäste im Jahr 2014 stehen 67.542 Reisenden in 2013 gegenüber. Guckt man Richtung Vor- und Nachsaison, kann man feststellen, daß der April und der September die Saison gerettet und doch noch zu einem zufriedenstellenden Ergebnis geführt haben.

 

 

 

Links die durchschnittliche Besucherzahl pro Tag für die vergangenen fünf Jahre im Vergleich. Auch hier ist wieder zu erkennen, daß die Monate Juli und August 2014 schwach abgeschnitten haben, im Vergleich zu den vier Vorjahren ergab sich für beide Monate der schlechteste Wert. Auf der anderen Seite ergaben sich insbesondere für den April und auch den September sehr positive Werte, die man in der längerfristigen Statistik für diese Zeiträume vergeblich suchte.    

 

 

 

 

 

 

 

 

In der Gesamtbesucherzahl kumuliert für den Zeitraum 15. April bis 15. Oktober 2014 kann man sehr gut den positiven Saisonauftakt erkennen. Ende Juni ergab sich ein Plus von ca. 12% gegenüber dem Vorjahr. Im Juli und August schlug diese Tendenz aber in das Gegenteil um, sodaß Ende August ein Minus von ca. 5,5% zu Buche stand. Bis Mitte Oktober konnte dieser Wert zwar auf ca. 2% verringert, jedoch nicht komplett kompensiert oder gar in einen Zuwachs verwandelt werden.  

 

 

 

 

 

Die Abbildung rechts zeigt die Auswertung der Besucherzahlen nach Wochentagen. Mit durchschnittlich 1.785 Besuchern ist der Samstag im Jahr 2014 unverändert der besucherstärkste Tag. Im Vorjahr reisten an Samstagen mit 1.788 Besuchern übrigens auch fast exakt so viele Gäste an. Am schwächsten schneiden der Sonntag (1.188) und der Montag (1.232) ab, in diesem Jahr aber dicht gefolgt von einem ungewöhnlich mageren Dienstag (1.239). Die Wochentage Mittwoch bis Freitag liegen mit Werten von 1.536 bis 1.608 Besuchern im Mittelfeld.

 

 

 

 

In der abgelaufenen Saison steuerten die Insel unverändert zu den vergangenen Jahren sechs Schiffe von sieben Häfen auf dem Festland an (fünf konventionelle Seebäderschiffe von und nach Cuxhaven, Büsum, Bremerhaven und Wilhelmshaven sowie sporadisch Hooksiel und die Schnellverbindung mit Katamaran von und nach Hamburg, Wedel und Cuxhaven).

 

Die in den Jahren 2012 und 2013 von FRS Helgoline initiierten längeren Inselaufenthalte der "Atlantis" und des "Halunder Jet" wurden auch in der zurückliegenden Saison durchgeführt. Bei der "Atlantis" blieb es montags und mittwochs bei den um eine Stunde verlängerten Inselaufenthalten, beim "Halunder Jet" wurde die Anzahl der Fahrten von zehn ausgesuchten Terminen auf die gesamte Saison ausgeweitet, und zwar immer dienstags und donnerstags. Zudem wurden acht Fahrten des "Halunder Jet" zum Windpark "Meerwind Süd / Ost" angeboten, wobei mehrere Termine aufgrund von Witterungseinflüssen nicht durchgeführt werden konnten. Die "Lady von Büsum" steuerte in der zu Ende gegangenen Saison die Insel erstmals täglich, also auch an Montagen, an. In der Vorsaison nahm M/S Adler Express mit Sonderfahrten an sechs Terminen von Nordstrand, Pellworm, Sylt, Amrum und Föhr Kurs auf den Roten Felsen. Reguläre Fahrten in der Hauptsaison erfolgten dann aber nicht mehr. Auf allen anderen Linien ergaben sich keine nennenswerten Änderungen. 

 

Auch 2014 waren wieder einige Kreuzfahrtschiffe zu Gast, jedoch war die Anzahl der Besuche im Vergleich zum Vorjahr rückläufig. Maßgeblich an diesem Rückgang beteiligt war die Reederei MSC, die wie in 2013 die "MSC Magnifica" nicht mehr acht Mal, sondern nur noch zwei Mal zum Roten Insel schickte. Ausgerecht bei diesen beiden Fahrten blies der Wind so stark, daß kein Landgang möglich war. Womöglich führte die recht hohe Wahrscheinlichkeit, wettertechnisch auf Helgoland keinen Landgang ausführen zu können, seitens der Reederei MSC zur Erkenntnis, die Anläufe im Jahr 2014 auf zwei zu reduzieren und übrigens in 2015 dann komplett zu streichen. Zu Highlights entwickelten sich dagegen die Besuche der "Deutschland" und der "Fram", über die auf dieser Seite umfangreich berichtet wurde.

 

 

 

Während die Fahrgäste der "MSC Magnifica" die Landgänge nach Helgoland nicht antreten konnten, hatten die Passagiere der "Deutschland" etwas mehr Glück.

 

 

 

 

Von Fahrtabsagen war im Jahr 2014 schwerpunktmäßig der Monat August betroffen, in dem allein 36 Ausfälle zu verzeichnen waren. Zum Vergleich: Im Vorjahr kam es in der gesamten Sommersaison zu 37 Absagen, also nur eine mehr. Im Zeitraum des Börte-Betriebs (Mitte April bis Mitte Oktober 2014) fielen in der zurückliegenden Saison 66 von insgesamt 949 Fahrten aus (2013: 37 von 922). Die Zahl der Komplettausfälle (Tage ohne Schiffsanbindung) stieg in diesem Zeitraum von drei auf vier (20. Juni, 11. und 18. August, 22. September). An 31 Tagen wurde über den Nord-Ost-Hafen aus- und eingebootet (Vorjahr: 24), was jedoch keine Einschränkung des Verkehrs bedeutet, sondern lediglich eine durch die vorherrschende Windrichtung verursachte betriebliche Besonderheit. Fahrten mit abweichendem Fahrplan (z.B. wetterbedingter früherer Abfahrt auf Helgoland) wurden bei allen Schiffen übrigens als normale Fahrt gewertet und gehen in die Ausfallstatistik nicht ein, d.h. nur komplett abgesagte Fahrten oder solche, bei denen die Reise auf dem Hinweg abgebrochen wurde, werden gezählt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die nebenstehende Graphik zeigt die geplanten und tatsächlich durchgeführten Fahrten pro Helgoland-Schiff an. Insgesamt sollten 949 Fahrten erfolgen, 883 konnten dann schließlich absolviert werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Abbildung sind die Ausfälle (absolut) zwischen dem 15.04. und 15.10.2014 zu entnehmen. Die "Atlantis", die "Fair Lady" und der "Halunder Jet" sagten sechs bzw. sieben Mal ab, die "Funny Girl" und die "Helgoland" je 13 Mal und die "Lady von Büsum" 20 Mal. Zusammen ergibt dies die schon bereits anfangs im Überblick genannte Zahl von 66 Absagen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Absolutwerte spiegeln sich in etwa auch in der relativen Statistik wider, da die Unterschiede der Saisondauer für die jeweiligen Schiffe nicht sehr groß sind. Bei M/S Helgoland führt die kurze Saison allerdings zu einer relativen Ausfallquote, die deutlich über den anderen Schiffen liegt. Knapp 20% aller Fahrten der "Helgoland" fielen aus, das ist fast jede fünfte Fahrt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die nebenstehenden Graphiken zeigen absolut (oben) und relativ (unten) die Ausfallquoten aller Seebäderschiffe und des Katamarans im Vergleich für die letzten fünf Jahre (für die "Fair Lady" nur für die letzten vier Jahre aufgrund der Rückkehr in die Helgoland-Flotte im Jahr 2011). In der Statistik reihen sich die Werte für dieses Jahr allgemein im Mittelfeld ein. Die niedrigen Werte aus dem Vorjahr konnten, mit Ausnahme des "Halunder Jet", nicht erreicht werden. Schaut man sich unten die prozentualen Werte für M/S Helgoland an (hinzu kommt eine Quote von ca. 21% aus 2009 und von ca. 16% aus 2008), ist es nachvollziehbar, daß sich die Reederei Eils für eine Einstellung der Wilhelmshaven-Verbindung entschieden hat, dies u.a. mit "Saisonzeit, Wind und Wetter" rechtfertigt und alternativ dem "Aufbau von neuen Angeboten im Programm der Reederei" Vorrang gibt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Diese Darstellung zeigt die Verteilung der Fahrtabsagen auf die Monate April (2. Hälfte), Mai bis September und Oktober (1. Hälfte). Der Wert für den Juli liegt bei 6,25%, für den August bei 54,55%. Für die beiden Hauptmonate Juli und August ergibt sich somit zusammen eine Quote von gut 60%. Der andere Zeitraum der Saison (vier Monate) teilt die restlichen knapp 40% unter sich auf. Ins Blickfeld fällt insbesondere natürlich der August, unter dem sich die weiter oben bereits angesprochen 36 Fahrtabsagen verbergen. Schaut man in die jüngere Historie, gab es im Jahr 2011 schon einmal eine Quote von zusammen knapp 60% für die Monate Juli und August. Dagegen gab es im Juli 2013 lediglich einen Ausfall von ca. 8% und darüber hinaus im August des Vorjahres keine einzige Fahrtabsage! So unterschiedlich können die Sommer ausfallen.

 

 

 

 

 

Die prozentuale Gesamtauslastung aller Schiffe getrennt nach Monaten ist nebenstehender Graphik zu entnehmen. Sie ergibt sich aus dem Verhältnis der tatsächlich angereisten Gäste zur Gesamtkapazität addiert über alle Schiffe. Die Monate April und September 2014 verzeichnen eine vergleichsweise hohe Auslastung, der Mai, Juni und Oktober bewegen sich in etwa auf Vorjahresniveau. Der Juli hat in diesem Jahr eine durchschnittliche Auslastung von nur 40% (2013: 50,5%), der August von 54,2% (2013: 52%). Somit machten sich die fehlenden 36 August-Fahrten hinsichtlich der Auslastung paradoxerweise positiv bemerkbar.

 

 

 

 

In Fortsetzung der Statistik vom letzten Jahr sind in nachfolgender Tabelle die Fahrgastzahlen (ca.) ab Hamburg, Wedel, Cuxhaven und Bremerhaven zusammengefaßt. Die Zahlen beziehen sich für den "Halunder Jet" auf die gesamte Saison zwischen Ende März / Anfang April und Ende Oktober / Anfang November, für die Seebäderschiffe auf den Zeitraum Mai bis einschließlich September.

 

Abfahrtshafen / Küstenregion Fahrgäste 2006 Fahrgäste 2007 Fahrgäste 2008 Fahrgäste 2009 Fahrgäste 2010 Fahrgäste 2011 Fahrgäste 2012 Fahrgäste 2013 Fahrgäste 2014
Hamburg / Wedel / Cuxhaven (Cat) 79.500 80.000 81.000 82.000 84.600 83.000 85.000 87.725 91.628
Cuxhaven (Seebäderschiff) 96.000 73.000 86.900 80.000 79.700 62.200 61.000 60.908 ?
Bremerhaven (Seebäderschiff) 50.000 32.000 0 0 0 25.000 28.500 30.500 ?
Gesamt Cuxhvn. / Brhvn. (Seebäderschiff) 146.000 105.000 86.900 80.000 79.700 87.200 89.500 91.408 ?

 

 

Betrachtet man die Fahrgastzahlen für den "Halunder Jet" für die letzten neun Jahre, ist festzustellen, daß der Katamaran mit 91.628 Reisenden mehr Fahrgäste transportierte, als in den acht vorangehenden Jahren. Hatte es im Vorjahr bereits ein Plus von fast 3.000 Passagieren gegeben, ergab sich nun ein Zuwachs von knapp 4.000 Reisenden. Ergänzend sei noch hinzugefügt, daß der "Halunder Jet" auch vor Beginn der hier aufgeführten Statistik in den Jahren 2003 bis 2005 einschließlich niemals so viele Fahrgäste in einer Saison auf den Roten Felsen gebracht hat, wie in diesem Jahr, d.h. der "Halunder Jet" geht erneut mit einem Rekord-Ergebnis in die diesjährige Winterpause.

 

Offizielle Fahrgastzahlen für die Seebäderschiffe "Atlantis" und "Fair Lady" von Cuxhaven und Bremerhaven liegen in diesem Jahr leider nicht vor.

 

 

 

Same procedure as last year:

Der "Halunder Jet" fuhr mit 91.628 Fahrgästen ein Rekord-Ergebnis ein. Niemals zuvor beförderte er in seiner zwölfjährigen Einsatzzeit in einer Saison so viele Fahrgäste auf den Roten Felsen wie in diesem Jahr.

 

 

 

 

Saisonfazit:

 

Nach vier Jahren, in denen sich die Besucherzahl nach oben entwickelte, schlägt in dieser Saison ein leichtes Minus zu Buche. Hauptursache dürfte das launische Wetter gewesen sein, das den traditionell besucherstärksten Monat August außerordentlich malträtiert hat und das wohl besonders Tagesgäste von einem Ausflug nach Helgoland abgehalten haben dürfte. Ungünstige Ferienplanung in Deutschland und das Interesse für die Fußball-WM in Brasilien verhinderten zudem bessere Fahrgastzahlen. Dagegen verspürten die Monate, die außerhalb der Hauptferienzeit lagen, vielfach Aufwind. Der Katamaran steht in der Gunst der Passagiere so hoch im Kurs wie nie zuvor und verbucht ein sattes Plus gegen den leicht rückläufigen Trend aller Besucher.  

 

 

Ausblick auf das Jahr 2015:

 

Ab der kommenden Saison werden die Karten neu gemischt. Cassen Eils betreut ab Cuxhaven nun nicht nur den Winterverkehr, sondern übernimmt den klassischen Seebäderverkehr mit dem derzeit in Bau befindlichen Helgoland-Schiff auch für die Sommersaison zwischen Mai und September, der die letzten 30 Jahre durch die FRS beherrscht wurde. FRS Helgoline konzentriert sich zukünftig ausschließlich auf den Katamaran-Verkehr zum Roten Felsen von Hamburg, Wedel und Cuxhaven aus und setzt dafür unverändert den "Halunder Jet" ein, der am 25. März 2015 in die Saison startet. Dienstags und Donnerstags läßt der Katamaran wie im letzten Jahr den Halt in Wedel aus, wodurch sich ein um eine halbe Stunde längerer Inselaufenthalt ergibt. Auch Fahrten zum Windpark "Meerwind Süd / Ost" sind während der Liegezeit auf Helgoland an ausgesuchten Terminen wieder vorgesehen. Die Inbetriebnahme des Neubaus ab Cuxhaven wird voraussichtlich im Mai erfolgen, wobei der exakte Zeitpunkt noch nicht feststeht. Bereits jetzt weiß man aber, daß der Neubau vom 03.07. bis zum 04.10.2015 sogar von Hamburg aus über Cuxhaven nach Helgoland eingesetzt wird, und zwar jeweils freitags (nach Hamburg), samstags (von und nach Hamburg) und sonntags (von Hamburg), und somit zusätzlich zum "Halunder Jet" die Möglichkeit bietet, von der Hansestadt direkt auf die Insel zu gelangen. Am 1. Mai 2015 startet die "Fair Lady" von Bremerhaven aus in ihre mittlerweile fünfte Helgoland-Saison, und die "Lady von Büsum" nimmt ab Büsum zum 26. März 2015 unverändert täglich den Betrieb auf. Ab Büsum fährt auch wieder Cassen Eils mit der "Funny Girl", die am 1. April in das Geschehen eingreift, neuerdings aber mit einer kleinen Variante: Immer samstags vom 04.07. bis zum 26.09.2015 (evtl. sogar bis zum 04.10.2015, Angaben auf der Homepage der Reederei Eils sind nicht eindeutig) macht sich das Schiff nicht um 16:00 Uhr auf den Rückweg nach Büsum, sondern erst um 17:30 Uhr. Die gewonnene Zeit auf Helgoland wird für eine Zwischentour nach und von Cuxhaven genutzt. Diese Fahrt am besucherstärksten Wochentag dürfte vor allem Urlauber ansprechen. Damit ist die Insel in der absoluten Hochsaison künftig an beiden Tagen des Wochenendes über Zwischenfahrten um die Mittags- bzw. Nachmittagszeit auf dem Seeweg an Cuxhaven angebunden, dann auch der "Halunder Jet" bedient an Wochenenden die Insel mit einer Zwischentour nach und von Cuxhaven, allerdings, unverändert zu den Vorjahren, an Sonntagen. Es ist zu erwarten, daß die Reedereien die durch den Neubau bedingte Situation zunächst einmal eruieren möchten und in dieser Saison "experimentieren", welche Fahrten die Fahrgäste annehmen und welche nicht. Insofern ist es gut möglich, daß das jetzt veröffentlichte Fahrplankonstrukt noch nicht der Weisheit letzter Schluß ist und nach der Saison 2015 weitere Anpassungen folgen könnten. Die Inbetriebnahme des Neubaus könnte auch weitreichende Folgen auf das Ausbooten haben. Im Helgoländer Gastgeberverzeichnis 2015 wird zwar informiert, daß Seebäderschiffe unverändert auf der Reede ankern und ausgebootet werden, jedoch kann man Artikeln in mehreren norddeutschen Zeitungen um den Jahreswechsel entnehmen, daß sich die den Neubau betreibende Reederei Cassen Eils darauf einstellt, nicht mehr auszubooten und unter anderem auf die von der Gemeinde Helgoland geforderte Barrierefreiheit verweist. Nach der Aufgabe der Wilhelmshaven-Verbindung mit M/S Helgoland könnte es also passieren, das 2015 dann nur noch maximal drei Seebäderschiffe ("Funny Girl", "Fair Lady", "Lady von Büsum") auf der Reede ankern, denn der "Halunder Jet" macht als Katamaran je ohnehin im Südhafen fest. Die Anzahl der Anläufe durch Kreuzfahrtschiffe ist voraussichtlich erneut leicht rückläufig. Eine Ursache ist, wie bereits weiter oben angedeutet, der Rückzug der Reederei MSC, die im Jahr 2012 noch elf Anläufe geplant hatte, im Jahr 2013 acht und im Jahr 2014 zwei. In der kommenden Saison findet man bei MSC Helgoland gar nicht mehr in den Reiserouten. Auch die "Deutschland" oder die "Europa" haben, anders als im abgelaufenen Jahr, 2015 keine Stippvisite auf Helgoland geplant. Dafür kommen andere Cruise Liner nach Helgoland, und hier wären insbesondere die Schiffe von Phoenix Reisen zu nennen. Phoenix schickt sowohl die "Artania" als auch die "Amadea" nach Helgoland, letztere sogar zweimal. Bei der "Amadea" handelt es sich zudem um ein Highlight, denn das Schiff wurde nach der Insolvenz des Traumschiffs M/S Deutschland als Nachfolgerin auserkoren und wird als solche nun gleich in der neuen Saison vor dem Roten Felsen erwartet. Zudem wurden für 2015 zum aktuellen Zeitpunkt die "Hamburg" (Plantours), die "Crystal Symphony" (Crystal Cruises), die "Astor" (TransOcean, zwei Anläufe) und die "Hanseatic" (Hapag-Lloyd, nur Vorbeifahrt) angekündigt.

 

 

 

 

Ein Foto vom 25. August soll für das Jahr 2014 als Abschluß dienen, ein Bild, das so nicht mehr möglich sein wird:

Die "Atlantis" blickt in eine ungewisse Zukunft, denn FRS Helgoline wird das Schiff im nächsten Jahr nicht mehr nach Helgoland einsetzen, und auch für die "Deutschland" ist nach der Insolvenz der Reederei Deilmann der weitere Werdegang völlig unvorhersehbar.

 

 

 

 

31. Dezember 2014 - Sonderfahrplan für den Jahreswechsel

 

Zum Jahreswechsel hatte die Reederei Eils zusätzlich zum Sonderfahrplan für die Feiertage kurzfristig vier neue Fahrten ins Programm genommen (blau):

 

Tag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Donnerstag, 01.01. 16:30 Uhr 14:00 Uhr
Freitag, 02.01. 10:30 Uhr + 18:30 Uhr 08:00 Uhr + 16:00 Uhr
Samstag, 03.01. 10:30 Uhr 08:00 Uhr + 16:00 Uhr
Sonntag, 04.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

 

Allerdings führte ein Sturm nach Neujahr dazu, daß acht Fahrten einschließlich der neu eingeplanten wieder abgesagt werden mußten. Der endgültige Fassung des sturmgeplagten Fahrplans sah dann wie folgt aus:

 

Tag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Donnerstag, 01.01.   14:00 Uhr
Freitag, 02.01.    
Samstag, 03.01.    
Sonntag, 04.01. 10:30 Uhr 14:00 Uhr + 14:00 Uhr *)

 

*) Doppelfahrt mit "Funny Girl" und "Atlantis" (nur Rückfahrt)

 

Am 02. und 03.01.2015 erfolgten also keinerlei Abfahrten. Am 4. Januar wurde kurzfristig zusätzlich zur "Funny Girl" die "Atlantis" reaktiviert (eingeschränkte Gastronomie), die ohne Fahrgäste von Cuxhaven nach Helgoland überführt wurde und dann die zahlreichen Rückreisenden mit nach Cuxhaven nahm. Während die "Funny Girl" nach Plan verkehrte, legte die "Atlantis" schon kurz vor 14:00 Uhr im Helgoländer Südhafen ab.     

 

 

 

 

14. Dezember 2014 - Im Winter (noch) nichts Neues

 

Für den Winterverkehr lassen sich keine sensationellen Neuigkeiten vermelden, wohl aber alles überstrahlende aktuelle Meldungen über den Neubau von Cassen Eils und damit verbundenen gravierenden Auswirkungen auf den Helgolandverkehr beginnend im Mai 2015.

 

 

Helgoline zukünftig ohne M/S Atlantis

 

 

Die "Atlantis" unter FRS-Regie während der Sommersaison 2014 auf der Helgoländer Reede.

 

 

Auf ihrem Facebook-Auftritt hatte die Reederei FRS Helgoline noch im September 2014 in Aussicht gestellt, die "Atlantis" auch ab 1. Mai 2015 wieder einzusetzen. Befaßt man sich etwas intensiver mit der Thematik rund um den Personenverkehr nach Helgoland, dürfte man sich beim Lesen dieser Nachricht zumindest gewundert haben. Inzwischen hat FRS Helgoline dann aber wohl doch eher erwartungsgemäß angekündigt, M/S Atlantis im kommenden Jahr zwischen dem 1. Mai und 30. September von der Reederei Eils nicht mehr zu chartern. Somit sieht man vom Einsatz eines konventionellen Seebäderschiffes ab Cuxhaven ab und konzentriert sich auf den Katamaranverkehr mit HSC Halunder Jet. Neben dem Neubau von Cassen Eils und dem Katamaran von Helgoline dürfte sich wohl kein zusätzliches konventionelles Seebäderschiff rechnen. 1984 hatte die Seetouristik Flensburg (heute FRS Helgoline) den Seebäderverkehr ab Cuxhaven während der Sommersaison von der HADAG übernommen und diese besucherstärkste Hauptverbindung zur Insel mit der "Wappen von Hamburg" und später dann mit der "Atlantis" 30 Jahre durchgeführt. Nun also wird ab der kommenden Sommersaison Cassen Eils mit dem Neubau diese Verbindung übernehmen. Insofern kann man ohne Zweifel behaupten, daß eine Wachablösung auf dieser Route bevorsteht. Das letzte Mal für FRS Helgoline fuhr die "Atlantis" am 30.09.2014. Unter der Regie von Cassen Eils fuhr das Schiff im Winterfahrplan dann noch einmal bis zum 19.10.2014, bevor die "Funny Girl" den Winterverkehr fortführte. Es stellt sich die Frage, ob die "Atlantis" vor der Fertigstellung des Neubaus überhaupt noch einmal Helgoland ansteuern wird oder die Fahrt am 19. Oktober 2014 tatsächlich der letzte Einsatz gewesen war. Sollte der Neubau jedoch nicht Anfang Mai 2015 fertig werden, wird die "Atlantis" mit Sicherheit noch einmal gebraucht. Der Neubau hat übrigens die Hullkon Shipyard in Szczecin / POL inzwischen verlassen und wurde am 14.12.2014 durch den Nord-Ostsee-Kanal nach Brunsbüttel geschleppt. Der weitere Ausbau erfolgt nun bei der Fassmer-Werft in Berne.

 

 

 

Cassen Eils stellt Wilhelmshaven-Verbindung ein

 

 

M/S Helgoland auf der Helgoländer Reede; ein Blick, der der Vergangenheit angehört.

 

 

Die Reederei Cassen Eils hat am 2. Dezember 2014 die Einstellung des Schiffsverkehrs zwischen Wilhelmshaven und Helgoland verkündet. Somit wird in der Saison 2015 kein fahrplanmäßiges Schiff von der Jade zum Roten Felsen aufbrechen. Die Entscheidung sei nach Angabe der Reederei eine "logische Schlußfolgerung unter Berücksichtung von verschiedenen Faktoren wie Saisonzeit, Wind und Wetter, Fähreinsatzplanung sowie dem Aufbau von neuen Angeboten im Programm der Reederei" gewesen. Somit endete der Einsatz der auf dieser Route seit 2006 operierenden M/S Helgoland am 06.09.2014. Am folgenden Tag wurde das Schiff von Wilhelmshaven nach Emden überführt. Wie in den letzten Jahren auch war es möglich, an dieser 8,5 Stunden dauernden Fahrt teilzunehmen. Das Schiff wird nun künftig ausschließlich für den Borkum-Verkehr genutzt, für den es außerhalb der Helgoland-Saison ohnehin tätig war und für das es ursprünglich einmal gebaut und in Dienst gestellt wurde. Die von der Reederei angesprochene Problematik hinsichtlich der Saisonzeit sowie Wind und Wetter wurde auf nordreport.de, insbesondere in den Saisonrückblicken und den Sommerberichten, vielfach erörtert.

 

 

 

Neubau künftig auch von Hamburg

 

 

Die Reederei Cassen Eils in Hamburg - bisher noch ein ungewohntes Bild. Ab 2015 wird sich dies ändern.

 

 

Die Reederei Cassen Eils hat angekündigt, mit dem Helgoland-Neubau in der kommenden Saison regelmäßig auch Fahrten von Hamburg aus via Cuxhaven zum Roten Felsen anzubieten. Damit ist es erstmals seit 2006 wieder möglich, mit einem Seebäderschiff von Hamburg aus nach Helgoland überzusetzen. Die Außerdienststellung der "Wappen von Hamburg" führte damals zu einem abrupten Ende dieser Traditionsverbindung. Die "Wappen von Hamburg" fuhr seinerzeit nur an Samstagen ab Hamburg und zusätzlich auch nur in den Monaten Juli und August, sodaß das Angebot der Reederei Eils im Jahr 2015 das bisherige früherer Jahre mit der "Wappen von Hamburg" deutlich übersteigt. Insgesamt werden die Hamburg-Fahrten vom 03.07. bis zum 04.10.2015 jeweils freitags, samstags und sonntags angeboten. Angelegt wird an den St. Pauli Landungsbrücken, Brücke 6. Das Hauptschiff ab Hamburg wird sicherlich der "Halunder Jet" von FRS Helgoline bleiben, das den ganzen Sommer einschließlich der Vor- und Nachsaison wie immer täglich von Hamburg aus nach Helgoland fahren wird. Der "Halunder Jet" ist seit 2003 im Einsatz und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Gerade erst hat FRS Helgoline Rekordwerte vermeldet und in einer Presseerklärung verkündet, daß mit über 91.000 Fahrgästen im Jahr 2014 noch niemals zuvor so viele Passagiere innerhalb einer Saison den "Halunder Jet" für den Weg nach Helgoland gewählt haben. Unter diesem Gesichtspunkt dürfte es spannend werden, wie sich die von Cassen Eils wieder aufgenommene Traditionsverbindung auf die Auslastung des "Halunder Jet" auswirken wird.

 

Nachfolgend der Fahrplan für die Hamburg-Verbindung von Cassen Eils im Detail:

  Hinfahrt Rückfahrt
Wochentag Hamburg ab Cuxhaven ab Helgoland an Helgoland ab Cuxhaven ab Hamburg an
Freitag 08:06 (1) 10:15 (2) ca. 12:30 16:15 18:45 (3) ca. 21:45
Samstag 07:15 (4) 10:15 (3) ca. 12:30 16:15 18:45 (3) ca. 21.45
Sonntag 07:15 (4) 10:15 (3) ca. 12:30 16.15 19:09 (5) 20:58 (6)

 

(1): Schiff fährt nicht ab Hamburg, zwischen Hamburg und Cuxhaven Zugverbindung mit Metronom ab Hamburg Hbf

(2): Ankunft Cuxhaven Bahnhof 09:51 Uhr, in Cuxhaven Bustransfer zwischen Bahnhof und Helgoland-Anleger

(3): Abfahrtzeit kann wegen Wind, Wetter und Tide bis zu 30 Minuten abweichen

(4): St. Pauli Landungsbrücken (Brücke 6), Einschiffen ab 06:30 Uhr möglich

(5): In Cuxhaven Bustransfer zwischen Helgoland-Anleger und Bahnhof, angegeben ist die Abfahrtszeit des Zuges

(6): Schiff fährt nicht bis Hamburg, zwischen Cuxhaven und Hamburg Zugverbindung mit Metronom bis Hamburg Hbf

 

 

 

 

Letzter Winterfahrplan mit M/S Funny Girl

 

 

Für die "Funny Girl" läuft die letzte Wintersaison.

 

Bevor im Sommer der Helgoland-Neubau in Fahrt kommen und dann als Ganzjahresschiff ab Cuxhaven auch den Winterverkehr abdecken wird, ist es noch einmal die Aufgabe der "Funny Girl", die Insel im Winter mit dem Rest der Welt zu verbinden. Die "Funny Girl" war seit 2003 als Winterschiff tätig und hatte diese Funktion von der "Seute Deern" übernommen.

Gegenüber dem erweiterten Winterfahrplan des Vorjahres gab es quasi keine Veränderungen, nur um die Weihnachtsfeiertage gab es minimale Anpassungen. So sieht der Winterfahrplan im Detail aus (gegenüber dem Vorjahr geänderte Abfahrten rot):

 

1. bis 31. Oktober 2014

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Täglich 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

1. November bis 18. Dezember 2014

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Montag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dienstag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Mittwoch 10:30 Uhr  
Donnerstag 10:30 Uhr 07:30 Uhr + 16:00 Uhr
Freitag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag 10:30 Uhr  
Sonntag   13:00 Uhr

 

19. Dezember 2014 bis 6. Januar 2015

Tag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Freitag, 19.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag, 20.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Sonntag, 21.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Montag, 22.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dienstag, 23.12. 10:30 Uhr 14:00 Uhr
Mittwoch, 24.12.    
Donnerstag, 25.12.    
Freitag, 26.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag, 27.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Sonntag, 28.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Montag, 29.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dienstag, 30.12. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Mittwoch, 31.01. 10:30 Uhr  
Donnerstag, 01.01.   14:00 Uhr
Freitag, 02.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr *)
Samstag, 03.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr *)
Sonntag, 04.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr *)
Montag, 05.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dientag, 06.01. 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

*) Hinweis zu den Rückfahrten von Helgoland vom 02. bis zum 04.01.2015 um 16:00 Uhr:

Aufgrund der zu erwartenden großen Nachfrage ist wie schon in den Vorjahren für die Rückfahrt von Helgoland am 2. Januar um 16:00 Uhr eine Voranmeldung bei der Reederei Eils zwingend erforderlich. Allerdings gilt diese Regelung nach Neujahr erstmals zusätzlich auch für die Abfahrten von Helgoland am 3. und 4. Januar.

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7. Januar bis 29. März 2015

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Montag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Dienstag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Mittwoch 10:30 Uhr  
Donnerstag 10:30 Uhr 07:30 Uhr + 16:00 Uhr
Freitag 10:30 Uhr 16:00 Uhr
Samstag 10:30 Uhr  
Sonntag   13:00 Uhr

 

30. März bis 30. April 2015

Wochentag Abfahrt Cuxhaven Abfahrt Helgoland
Täglich 10:30 Uhr 16:00 Uhr

 

Fahrzeit pro Strecke: ca. 2 1/2 Stunden.

 

 

 

 

Bleibt noch ein Wort zu sagen hinsichtlich der Verbindungen, die voraussichtlich keinen Veränderungen unterworfen sind und die im Jahr 2015 wie bisher auch angeboten werden. Folgende Fahrplandaten wurden für die kommende Saison bereits veröffentlicht: Der "Halunder Jet" fährt vom 25.03. zum bin 01.11.2015 von Hamburg, Wedel (5x pro Woche) und Cuxhaven, die "Fair Lady" von Bremerhaven im Zeitraum 01.05. bis 27.09.2015. Die "Funny Girl" fährt Helgoland vom 01.04. bis zum 04.10.2015 von Büsum aus an. Im Zeitraum 04.07. bis 26.09.2015 erfolgt allerdings nun samstags eine um 90 Minuten spätere Rückfahrt, da die "Funny Girl" an Samstagen eine Zwischentour nach Cuxhaven absolviert. Von Büsum fährt wie immer auch die "Lady von Büsum". Diese Fahrten werden vom 26.03. bis zum 31.10.2015 angeboten.

 

 

 

 

Nachtrag vom 23.12.2014:

 

Aufgrund stürmischer Wetterbedingungen konnten im Vorfeld der Weihnachtsfeiertage mehrere Fahrten nicht durchgeführt werden, insbesondere auch nicht die Fahrt am 23.12.2014. Um Reisenden trotzdem noch eine Möglichkeit zu bieten, zu den Weihnachtsfeiertagen auf die Insel oder von dort zum Festland zu gelangen, wurde eine Sonderfahrt am 24.12.2014 organisiert:

 

Cuxhaven ab: 09:00 Uhr

Helgoland ab: 12:30 Uhr

 

Traditionell werden am 24. und 25. Dezember keine Schiffsverbindungen nach Helgoland angeboten. Insofern handelt es sich bei der zusätzlich ins Programm genommenen Fahrt in der Tat um eine nicht alltägliche Besonderheit.

 

 

 

 

1. November 2014 - "Seute Deern" jetzt in der HafenCity

 

Über den Verbleib des legendären Seebäderschiffs MS Seute Deern wurde auf nordreport.de bereits im ersten Halbjahr 2010 berichtet. Insbesondere als Winterschiff hatte sich die "Seute Deern" im Helgoland-Verkehr einen Namen gemacht. Am 31.03.2003 erfolgte dann die letzte Fahrt von Helgoland. Anschließend ging der Besitz auf den Förderverein "Seute Deern" e.V. über, der sich um die Erhaltung des Oldtimers kümmert. Die Gründung des Fördervereins geht auf eine Initiative des Hamburger Bauunternehmers Arne Weber zurück.

 

 

Die "Seute Deern" an ihrem neuen Liegeplatz in der HafenCity.

 

 

 

Die Karte zeigt den Liegeplatz in der HafenCity südlich des Sandtorkais im Detail. Der rote Pfeil signalisiert die genaue Lage der "Seute Deern" am Anleger mit der Ausrichtung des Bugs Richtung Westen (Quelle: Google Maps).

 

 

 

Ansicht der "Seute Deern" vom Anleger aus mit für die HafenCity charakteristischen Bauwerken des Kaiserkais im Hintergrund.

 

 

Der Wechsel des Liegeplatzes vom Harburger Binnenhafen, wo das Schiff elf Jahre lang einen Liegeplatz gefunden hatte, in die HafenCity hat folgende Bewandtnis: Die Behörde konnte im Harburger Binnenhafen für die "Seute Deern" keinen geeigneten Liegeplatz mehr anbieten. Das neue Konzept sieht nämlich vor, daß nur noch Schiffe den Binnenhafen anlaufen dürfen, die nicht dauerhaft einen Liegeplatz beanspruchen. Damit kam die "Seute Deern" nicht mehr in Frage. Da paßte es wie die sprichwörtliche Faust aufs Auge, daß ausgerechnet der Traditionsschiffhafen am Sandtorkai nach geeigneten Exponaten Ausschau hielt und dem Eigner Arne Weber anbot, der "Seute Deern" in der HafenCity eine attraktive neue Heimat vor den Magellan-Terrassen zu geben. Und so sollte es dann auch kommen.

 

 

 

Die "Seute Deern" von den Magellan-Terrassen aus gesehen. Hinter der "Seute Deern" erhebt sich die Elbphilharmonie.

 

 

 

Die "Seute Deern" vom Kaiserkai aus gesehen mit dem Sandtorkai im Hintergrund.

 

 

 

Ein weiteres Bild der "Seute Deern" vor der modernen Architektur des Sandtorkais.

Gerade ehemalige Helgoland-Schiffe lassen sich häufig nur schwer fotografieren. Auch für die "Seute Deern" im Harburger Binnenhafen war dies der Fall. Beim neuen Liegeplatz in der HafenCity ist die Sache deutlich einfacher, man kann sagen, für Fotografen geradezu paradiesisch. Das Schiff läßt sich nämlich von allen Richtungen fotogen ablichten.

 

 

 

 

5. Oktober 2014 - Erstanlauf von Hurtigruten mit M/S Fram

 

 

M/S Fram: Das Expeditionsschiff der Hurtigruten-Flotte auf der Reede vor Helgoland.

 

 

Die Hurtigrute erschließt traditionell die Küstenregion Norwegens bis in den hohen Norden der Finnmark. Zwischen Bergen und Kirkenes werden 34 Häfen angelaufen. Ursprünglich als Postschiff-Route konzipiert, entwickelte sich die Hurtigrute in der jüngeren Geschichte zunehmend zu einem Verkehrsträger, der dem Kreuzfahrtsegment zuzuordnen ist. Im Jahr 2007 stieß mit M/S Fram dann sogar ein Neubau zur Flotte, der erstmals speziell für Hurtigruten-Expeditionsfahrten in polaren Gebieten abseits der regulären Postschiff-Verbindung konzipiert war. In den Sommermonaten der Nordhalbkugel ist das Schiff schwerpunktmäßig rund um Grönland, Island und Spitzbergen unterwegs, während des nordeuropäischen Winters dann von Südargentinien ausgehend in der Antarktis. Somit muß das Schiff zweimal im Jahr in die jeweils andere Polarregion verlegt werden. Diese Fahrten haben die "Fram" an Westeuropa vorbei schon häufiger nach Hamburg geführt, jedoch bisher noch nicht nach Helgoland. Am 5. Oktober 2014 war es erstmals soweit. M/S Fram stattete dem Roten Felsen im Rahmen ihrer Überführungsfahrt nach Südamerika von Hamburg kommend als erstes Hurtigrutenschiff überhaupt einen Kurzbesuch ab.   

 

 

 

Gegen 8:00 Uhr erreichte die "Fram" den Roten Felsen und ging auf der Südreede vor Helgoland zu Anker. Die Ausbootung der Passagiere erfolgte mit bordeigenen Zodiacs über eine speziell dafür konzipierte Schiffsöffnung auf der Steuerbordseite. 

 

 

 

 

Die Helgoländer Landungsbrücke mit M/S Fram im Hintergrund. Aufgrund einer frischen Brise mit Stärke 6 aus Nord stehen die Fahnen auf der Landungsbrücke stramm im Wind. Bei derartigen Windverhältnissen vor Helgoland hatten in der Vergangenheit schon einige andere Kreuzfahrer die Waffen gestreckt, bei M/S Fram wurde der Landgang jedoch planmäßig durchgezogen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Anlandung der Passagiere auf Helgoland erfolgte über die Treppe 3 der Landungsbrücke. Dazu wurde ein Sicherheitsbereich eingerichtet, auf den zwei Schilder links und rechts des Zugangs zur Treppe hinwiesen. Ansonsten gestaltete sich der Zugang zur Treppe recht schmucklos. Z.B. fehlte eine Informationstafel mit Abfahrtszeit und Reedereiflagge, wie auf Kreuzfahrten sonst häufig zu sehen. Zudem deutete das Schild über dem Treppenzugang trotz der Belegung durch die "Fram" eigentlich auf die Abfertigung der "Funny Girl" hin. Die "Funny Girl" wurde an diesem Tag tatsächlich über Treppe 3 eingebootet, allerdings erst am Nachmittag, als sich die "Fram" schon längst wieder auf die Reise gemacht hatte.  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Das obige Foto verdeutlicht den Einsatz der Zodiacs im Anlandungsdienst zwischen der Insel und dem Schiff. Hurtigruten vermarktet die "Fram" mehr als Expeditionsschiff denn als Kreuzfahrtschiff. Insofern gehört auch der Einsatz von Zodiacs zum Konzept der Reisen. Die nicht ganz ruhige See vor Helgoland bot an diesem Tag ein "geeignetes" Umfeld.

Wie wetterfest die Zodiacs sind, zeigt das Foto unten (hier allerdings ohne Passagiere).

 

 

 

 

 

Blick auf M/S Fram vom Falm (oben) sowie aus entgegengesetzter Richtung (unten).

 

 

Genau wie M/S Deutschland gut einen Monat zuvor kommt die "Fram" der Insel für ein Kreuzfahrtschiff sehr nah.

 

 

 

 

Detailaufnahme der "Fram" auf der Helgoländer Reede.

Da die Zodiacs nur wenige Passagiere aufnehmen können, war ein reger Verkehr mit mindestens fünf Booten von Nöten, um die Passagiere zur Insel und wieder zurück zu befördern.

Die Lichtverhältnisse waren aus fototechnischer Sicht sehr bescheiden an diesem Tag.

 

 

 

M/S Fram noch einmal aus etwas anderer Perspektive mit der Biologischen Anstalt vom Mittelland aus gesehen.

 

 

Die "Fram" zusammen mit der ...

 

 

... "Funny Girl" und

 

 

... der "Lady von Büsum" vor Helgoland.

 

Begegnungen mit anderen Seebäderschiffen der Helgoland-Flotte ereigneten sich nicht, da die anderen Schiffe entweder schon die Saison beendet hatten oder erst nach Abfahrt der "Fram" auf Helgoland eintrafen.

 

 

 

 

Werftschild der "Fram", montiert auf dem Vorschiff direkt unterhalb der Brücke.

 

Gebaut wurde das Schiff 2007 bei Fincantieri in Trieste, Italien. Das Schiff hat eine Länge von 113 Metern, eine Breite von 20 Metern und einen Tiefgang von 5 Metern. Auf dem Schiff finden maximal 318 Passagiere Platz. Hinsichtlich der Höchstgeschwindigkeit finden sich unterschiedliche Angaben. Einige Quellen sprechen von 13 Knoten, andere von 16 Knoten.

 

 

 

Planmäßig um 12:00 Uhr wurde dann auch schon wieder der Anker eingeholt.

 

 

Da das Schiff genau gegen die Fahrtrichtung lag, drehte es sich vor der Abfahrt noch einmal um 180°.

 

 

 

 

M/S Fram auslaufend Helgoland mit der Düne im Hintergrund.

 

 

 

 

Die "Fram" entfernt sich von der Insel und nimmt Kurs auf Amsterdam.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dieser Abbildung kann im Detail entnommen werden, auf welcher Route die "Fram" im Umfeld von Helgoland unterwegs war.

 (Quelle: marinetraffic.com)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nebenstehende Graphik verdeutlicht die Reiseroute der "Fram". Ausgangspunkt dieser 11-Tage-Reise mit dem Titel "Kurs Süd" war Hamburg, am zweiten Tag stand der Besuch von Helgoland auf dem Programm. Weiter ging es dann über Amsterdam, Antwerpen, Guernsey, Brest und Leixões nach Las Palmas.

(Quelle: Hurtigruten)

 

Auf älteren Veröffentlichungen war ursprünglich übrigens eine andere Reiseroute angegeben: Am zweiten Tag sollte nicht Helgoland, sondern Amrum angelaufen werden. Warum es zur Routenänderung zu Gunsten von Helgoland kam, ist nicht bekannt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Tschüss Helgoland.

Auf südlichem Kurs hat die "Fram" noch einen langen Weg vor sich - knapp einen Monat später wird das Schiff in Buenos Aires erwartet, um dann von dort aus Richtung antarktischer Halbinsel aufzubrechen.

 

Nachdem das Kreuzfahrtjahr auf Helgoland aufgrund von zwei witterungsbedingt verhinderten Landausflügen der "MSC Magnifica" eher verhalten begonnen und dann im weiteren Verlauf mit dem Besuch der "Deutschland" seinen Höhepunkt erfahren hatte, kam es nun auch noch einmal zum Ausklang der Saison zum einem besonderen maritimen Ereignis.  

 

 

 

 

21. September 2014 - Mit Ex-"Speedy" nach Ischia

 

 

Ein alter Helgoländer an der Molo Beverello in Napoli.

 

 

 

Nur vier Jahre lang fuhr das Einrumpfschnellschiff "Speedy" für die Reederei Warrings von der Weser zum Roten Felsen.

 

Die Abbildung rechts zeigt das Deckblatt des "Speedy"-Katalogs aus dem Jahr 2000, der Eröffnungssaison. Allerdings war der Fahrplan schneller fertig als das Schiff selbst, so daß die Fahrten, nicht wie im Katalog aufgeführt, im Juli 2000 starteten, sondern erst Ende August 2000.

 

Bereits nach der Saison 2003 endete der Einsatz wieder. Das Schiff ließ sich nicht rentabel betreiben und hatte für damalige Verhältnisse eine vergleichsweise hohe Ausfallquote.

 

Über den Verbleib des Schiffes nach dem Abzug aus dem Helgoland-Verkehr wurde auf nordreport.de bereits im Herbst 2007 berichtet.

 

Aufgrund aktueller Bilder wird an dieser Stelle auf die Historie des Schiffes erneut eingegangen.

 

 

 

 

Das ehemalige Helgoland-Schiff "Speedy" wird unter dem Namen "Anna Maria Lauro" unverändert von der Reederei AliLauro von Neapel aus eingesetzt. In der absoluten Hochsaison in Italien (Monate Juli und August) fährt das Schiff täglich einen Umlauf zu den Liparischen Inseln, wobei das Schiff auf Lipari übernachtet. Außerhalb dieses Zeitraums kommt das Schiff im Golf von Neapel zum Einsatz, wo AliLauro mit diversen Schnellfähren mehrere Strecken zu den vorgelagerten Inseln von verschiedenen Küstenorten betreibt, z.B. nach Ischia und Capri. "Anna Maria Lauro" wird offensichtlich jedoch nur auf der Linie zwischen Neapel (Molo Beverello) und Ischia eingesetzt. Neben dem Haupthafen Ischias wird gelegentlich auch noch Forio auf der Westseite der Insel angelaufen. Auf anderen Verbindungen, z.B. nach Capri, konnte das Schiff dagegen bisher nicht im planmäßigen Liniendienst beobachtet werden. Die Fahrt zwischen Ischia und Neapel dauert eine knappe Stunde.

 

 

 

M/S Anna Maria Lauro im Hafen von Ischia. Das Schiff liegt hier nicht am Passagierterminal, sondern etwas abseits in einem Bereich, in dem ausgesetzte Schiffe vertäut werden. Die Platzverhältnisse sind hier im gesamten Hafenbereich sehr beengt, und so ragt der Bug fast auf die vor dem Schiff vorbeiführende Straße. 

 

 

 

 

 

Angesichts der markanten Frontpartie von M/S Anna Maria Lauro könnte man fast die Befürchtung haben, daß gleich die Uferkante angeknabbert wird. Das wird vielleicht auch einigen zum Anleger eilenden Passagieren durch den Kopf gegangen sein, die, so mag es hier den Anschein haben, intuitiv auf die linke Seite des Fußwegs ausweichen. Das bissige Outfit erhielt das Schiff übrigens erst nach seiner Helgoland-Zeit in Italien. 

 

 

 

 

M/S Anna Maria Lauro wird auf Ischia durch das Hafenbecken an das Passagierterminal rangiert. Aufgrund der Tatsache, daß der Ein- und Ausstieg in der Regel über den Heckbereich erfolgt, fährt das Schiff häufig mit dem Heck zuerst Richtung Anleger und zeigt dem Fotografen nur sein Hinterteil. Unter dem Schiffsnamen ist der Heimathafen Napoli auszumachen.

 

 

 

 

"Anna Maria Lauro" am Passagieranleger der Reederei AliLauro auf Ischia kurz vor der Abfahrt nach Napoli. In dieser seitlichen Einstellung ist die Unterteilung der Fenster in vier Bereiche deutlich zu erkennen. Entsprechend dieser Anordnung ist auch das Fahrgastdeck in vier Salonbereiche untergliedert.

 

 

 

 

Innenaufnahme des vordersten Salonbereichs mit Blick Richtung Heck. Die Einrichtung ist erwartungsgemäß zweckmäßig und unspektakulär. Anders als auf den Estland-Katamaranen, die zum Teil noch Jahre nach ihrem Verkauf mit Helgoland-Accessoires wie z.B. deutschen Zollerklärungen durch den finnischen Meerbusen gebraust sind und bis heute im Inneren ihre Herkunft nicht verleugnen können, findet man auf "Anna Maria Lauro" auf den ersten Blick keine Relikte der Vergangenheit.

 

 

 

Ticket für eine Fahrt zwischen Ischia und Neapel (Beverello) mit M/S Anna Maria Lauro (auf dem Ticket werden die beiden Vornamen abweichend zusammen geschrieben).

 

Zwar läßt sich das Einsatzgebiet des Schiffes recht gut auf die Strecken nach Lipari und Ischia eingrenzen, wo und wann es genau auf der Ischia-Route anzutreffen ist und einem fototechnisch vor die Linse fährt, läßt sich aber schwer vorhersagen. Nachfragen bei der Reederei verlaufen vorsichtig ausgedrückt recht ergebnisoffen. Manchmal fährt das Schiff von morgens bis abends zwischen Neapel und Ischia im Pendelverkehr, manchmal absolviert es aber auch nur eine einzige Fahrt pro Tag und zu wieder anderen Zeiten liegt das Schiff mehrere Tage am Stück beschäftigungslos in einem entlegenen, öffentlich nicht zugänglichen und schwer fotografierbaren Bereich des Neapolitaner Hafens.

 

Noch ungewisser wird es, wenn man das Schiff nicht nur fotografieren möchte, sondern auch eine Mitfahrt anstrebt. Fahrkarten werden immer nur für die nächste oder übernächste Tour verkauft. Tickets für Hin- und Rückfahrt sind zwar theoretisch im Angebot, praktisch lassen sich aber nur Tickets für eine einfache Fahrt erwerben. All dies erweckt den Anschein, daß die angebotenen Fahrten und eingesetzten Schiffe bei AliLauro der tatsächlichen Nachfrage angepaßt werden und erst sehr kurzfristig entschieden wird, ob und welches Schiff auf die Reise geschickt wird. Abweichungen vom veröffentlichten Fahrplan sind an der Tagesordnung.

 

 

 

 

 

Am 21. September 2014 war die "Oasis of the Seas" zu Gast in Neapel. Die "Oasis" ist eines der beiden größten Kreuzfahrtschiffe der Welt und verkehrt im Normalfall ausgehend von Fort Lauderdale ausschließlich in der Karibik. Aufgrund eines wenig später angesetzten Werftaufenthaltes in Rotterdam machte das Schiff im Rahmen einer Mittelmeer-Sonderfahrt auch in Neapel Station. Hier kam es zur Begegnung des Kreuzfahrt-Giganten mit dem ehemaligen Helgoland-Schnellschiff, von dem diese Aufnahme bei der Einfahrt nach Neapel entstand. 

 

Nach einem kurzen Turnover an der Molo Beverello machte sich M/S Anna Maria Lauro wieder auf dem Rückweg nach Ischia. Das Foto unten zeigt nun die genau entgegengesetzte Perspektive vom über der Brückennock befindlichen Freideck  der "Oasis of the Seas".

 

 

 

 

 

In der Totalen mit Blick über das riesige Vorschiff der "Oasis of the Seas" erscheint das ehemalige Helgoland-Schiff fast verschwindend klein (roter Pfeil).

 

 

 

 

M/S Anna Maria Lauro hat die Hafenmole von Neapel passiert und nimmt Kurs auf Ischia.

 

 

 

 

25. August 2014 - Traumschiff vor Helgoland

 

 

Nach drei vergeblichen Versuchen, mit MSC im Rahmen einer Kreuzfahrt vor Helgoland ausgebootet zu werden, ergab sich im August 2014 die Möglichkeit eines neuen Versuchs, dieses Mal allerdings nicht mit MSC, sondern mit M/S Deutschland. Die Reederei Deilmann hatte nämlich von Hamburg aus quasi als verlängertes Inselwochenende eine Viertages-Tour aufgelegt, die das ZDF-Traumschiff unter anderem zum Roten Felsen bringen sollte.

 

Dieses Mal sollte es nicht nur mit dem Landgang klappen, vielmehr entpuppte sich der Anlauf Helgolands zu einem außergewöhnlichen Kreuzfahrt-Event mit spektakulären Aus- und Anblicken. See- und Sehleute kamen gleichermaßen auf ihre Kosten. Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus. Als die "Deutschland" am 23. August gegen 18:00 Uhr aus Hamburg Richtung Nordsee auslief, war das Wetter alles andere als sommerlich und der stramme Westwind bereits fernab der Nordsee schon deutlich zu spüren. Von der Brücke kam allerdings per Durchsage die Einschätzung, daß die Chancen für einen Landgand auf Helgoland am übernächsten Tag gar nicht so schlecht wären. Da auch bei MSC die Chancen für einen Landgang auf Helgoland auf dem Weg zur Insel stets als gut eingestuft wurden, überwog die Skepsis.

 

Am 24. August stand zunächst ein Kurzbesuch der dänischen Hafenstadt Esbjerg auf dem Programm, die gegen 7:00 Uhr morgens erreicht wurde. Der Wind hatte erwartungsgemäß an der Küste noch einmal deutlich aufgefrischt und blies nun mit um die sechs Windstärken aus Nordwest. Kurz vor der geplanten Abfahrt um 10:30 Uhr ertönte von der Brücke die Durchsage, daß der nachfolgende Aufenthalt vor List am Nachmittag aufgrund zu hoher Wellen von ca. 2,5 Metern nicht möglich sei und entfallen müsse. Genau wie auf Helgoland sollte vor List ausgetendert werden. Alternativ wurde der Aufenthalt in Esbjerg bis 19:00 Uhr verlängert und dann direkt Kurs auf Helgoland genommen.

 

Die Reise stand zudem unter dem Motto "Deutschland-Tage", zu denen sich Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft an Bord eingefunden hatten, so z.B. die ehemaligen Ministerpräsidenten Dr. Günther Beckstein, Prof. Dr. Kurt Biedenkopf und Prof. Dr. Bernhard Vogel. An den Abenden, aber auch während des verlängerten Esbjerg-Aufenthaltes, wurden im Kaisersaal der "Deutschland" Vorträge und Podiumsdiskussionen zum Thema Deutschland angeboten, die u.a. von Prof. Dr. Guido Knopp und Cherno Jobatey moderiert wurden.

 

 

 

 

M/S Deutschland auf Kurs Helgoland - der Rote Felsen bereits in Sichtweite ...

 

... und die Flagge Helgolands rechts am Mast.

 

 

 

Am nächsten Morgen hielt sich die "Deutschland" etwa ab 8:00 Uhr im Umfeld von Helgoland auf. Das Schiff passierte die nördlich von Helgoland neu entstandenen Windparks zunächst auf der Westseite und setzte dann die Fahrt südlich der Windparks fort, um auf die Ostseite der Düne zu gelangen. Hier wurde gegen 9:00 Uhr der Lotse in Empfang genommen. Der Wind hatte etwas nachgelassen, vereinzelt auftretende Schaumkronen signalisierten aber, daß der Wind immer noch mit etwa Stärke vier bis fünf unterwegs war, zudem unverändert aus Nordwest. Die Wellenhöhen lagen bei gut einem Meter.

 

      

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Standesgemäß kommt der Lotse auf Helgoland nicht mit irgendeinem Boot, sondern mit dem Börteboot. Beim Anlauf der "Deutschland" hatte das Boot "Hamborger Lock" diese Aufgabe zu erfüllen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem der Lotse an Bord gegangen war, drehte die "Deutschland", umkurvte die Düne nun wieder gegen den Uhrzeigersinn und passierte dabei den Nordstrand der Düne.

 

 

Während sich dem vom Klippenrand Richtung Schiff blickenden Fotografen obiges Bild bot, hatten die zur Insel schauenden Passagiere zu diesem Zeitpunkt etwa folgenden Blick:

 

 

 

 

Die "Deutschland" steuerte nun von Norden kommend die Durchfahrt zwischen Insel und Düne an. Dabei kam das Schiff der Insel für ein Kreuzfahrtschiff ungewöhnlich nah und ermöglichte so den Passagieren, die Nordspitze Helgolands mit der Langen Anna aus einer ganz ungewöhnlichen Perspektive zu betrachten.

 

 

 

M/S Deutschland nähert sich der Insel von Norden.

 

 

 

 

 

 

Genau in Höhe der Langen Anna dreht das Schiff und eröffnet den Passagieren den Blick über das Vorschiff auf das Wahrzeichen der Insel.

 

 

Um den anspruchsvollen Kreuzfahrtgast bei Laune zu halten, lassen sich die Reedereien heutzutage einiges einfallen. Dabei kann die Lösung manchmal ganz profan sein: Ein einfaches Freideck mit unverstelltem Blick nach vorne. Doch gerade dieses sucht man bei vielen Passagierschiffen heute vergeblich, nicht so bei der "Deutschland".

 

 

 

 

Die "Deutschland" setzt die Reise gegen 10:30 Uhr mit einer Umrundung der Insel fort und entfernt sich Richtung Norden. Im Hintergrund sind auf obigem Foto die neu entstandenen Windräder vor Helgoland nicht nur zu erkennen, sie erscheinen sogar fast zum Greifen nah. Es wird deutlich, welch unglaublich gute Sicht an diesem Tag herrschte.

 

 

 

 

 

 

Um die Lange Anna herum.

 

 

 

 

 

 

M/S Deutschland hat die Westseite der Insel erreicht und befindet sich jetzt auf südlichem Kurs.

 

 

 

 

Nach der Umrundung der Insel erfolgte gegen kurz nach 11:00 Uhr die Anfahrt auf die

Helgoländer Südreede - zweifelsohne ein absolutes Highlight dieser Reise.

 

 

 

 

Aufgrund ihrer Größe und ihres Tiefgangs ankern die Kreuzfahrtschiffe vor Helgoland in der Regel auf weit entfernten Außenpositionen. Daher machte sich unter den ortskundigen Fahrgästen ungläubiges Staunen breit, als die "Deutschland" in die enge Fahrrinne zur Insel einbog und auf der Backbordseite an der Einfahrt zum Südhafen vorbeizog. Das Staunen wurde noch größer, denn auch hier war immer noch nicht Schluß. Die "Deutschland" schob sich langsam ganz im Stile eines Seebäderschiffes aus der Helgolandflotte immer weiter Richtung Insel vor. Es muß als Novum angesehen werden, daß sich ein Schiff dieser Größe so weit an die Insel herangewagt hat. Je nach Wetterlage liegen die Seebäderschiffe zum Teil sogar deutlich weiter draußen.

 

 

 

 

Mitten auf der Reede, die sonst den Seebäderschiffen vorbehalten ist, kam das Schiff gegen 11:20 Uhr zwischen Insel und Düne zum Stehen. Direkt danach wurden die Vorbereitungen zum Ankern aufgenommen.  

 

 

Das Setzen des Ankers dauerte im Vergleich zu einem Seebäderschiff deutlich länger und zog sich über etwa 45 Minuten hin. Vom Freideck über der Brücke konnten die Passagiere hautnah miterleben, welche Herausforderung es darstellt, das Kreuzfahrtschiff vor Helgoland einzuparken. Interessierten Fahrgästen erläuterte Kapitän Elmar Mühlebach auf Nachfrage, daß der richtige Ankerplatz aufgrund der beengten Platzverhältnisse vor Helgoland auf wenige Meter genau getroffen werden müsse, insbesondere auch, weil sich das Schiff aufgrund des Gezeitenstroms um die Ankerkette drehe und im Radius um die Ankerstelle nur wenig mehr als die sprichwörtliche Handbreit Wasser unter dem Kiel vorzufinden sei.

 

 

 

 

Um kurz nach 12:00 Uhr war der Anker sicher ausgebracht und der Ankerball (oben links im Bild) wurde gesetzt. Inzwischen trudelten auch die ersten Seebäderschiffe auf der Helgoländer Reede ein. In der Bildmitte ist die "Funny Girl" zu erkennen.

 

 

 

 

Nun verließ auch der Lotse die "Deutschland" wieder, dieses Mal war das Boot "Rasmus" zuständig (Foto oben), und die Tenderboote traten in Aktion (unten).

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Tenderboote zeigen eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Dünenfähre "Witte Kliff".

 

 

 

 

 

 

 

 

Nachdem es also danach aussah, als hätte der Wind sich gerade noch im letzten Moment soweit gelegt, daß ein Austendern vor Helgoland tatsächlich möglich sei, ertönte von der Brücke die Durchsage, der Testeinsatz der Tenderboote habe ergeben, daß die Dünung für eine Anlandung der Passagiere momentan noch zu stark sei und man um 14:00 Uhr einen neuen Versuch unternehmen werde.

 

 

Um 14:00 Uhr hatte die Ungewißheit dann aber doch ein Ende. Die Fahrgäste mit gebuchten Landausflügen wurden als erstes zu den Tenderbooten gebeten. Folgende Landausflüge wurden angeboten:

 

 

 

Danach war das Austendern auch für Fahrgäste freigegeben, die die Insel auf eigene Faust erkunden wollten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf der Insel wurde auf den Besuch des Traumschiffes auf mehreren Informationstafeln hingewiesen.

 

 

 

Die technischen Daten für M/S Deutschland wurden wie folgt angegeben:

 

 

Länge: 175,49 m

 

Breite: 23 m

 

Tiefgang 5,8 m

 

Geschwindigkeit: 19 kn

 

Passagiere: 520

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Besuch der "Deutschland" hatte auch Auswirkungen auf den normalen Börtebetrieb. Da der äußere Bereich der Auslegerbrücke (Treppe 3) für die Tenderboote der "Deutschland" reserviert war und aus Sicherheitsgründen zudem der mittlere Bereich (Treppe 4) gesperrt war, mußte das Einbooten für die "Atlantis" (im Normalfall über Treppe 3) auf Treppe 6 verlegt werden. Das Einbooten der "Lady von Büsum" erfolgte über Treppe 5 (sonst Treppe 4), wodurch wiederum die "Helgoland" von Treppe 5 auf 6 und die "Fair Lady" von 6 auf 7 ausweichen mußten. Da mit 1827 Besuchern (exklusiv M/S Deutschland) die Anzahl der einzubootenden Personen überschaubar war und die Abfahrt der "Atlantis" an diesem Tag zudem planmäßig erst um 17:10 Uhr erfolgte, konnten trotz der beengten Verhältnisse auf der Landungsbrücke alle Seebäderschiffe pünktlich abgefertigt werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hinweistafel für M/S Deutschland am Übergang zur Auslegerbrücke. Wie bei Kreuzfahrtschiffen üblich, wurde das Abfahrtsareal zum Sicherheitsbereich erklärt, der sich über die Treppen 3 und 4 erstreckte.

 

 

 

 

Der Tafel ist zu entnehmen, daß der letzte Tender zum Schiff um 21:00 Uhr von Land fahren soll.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Tenderboot der "Deutschland" hat an Treppe 3 festgemacht, während die Börteboote ihrem normalen Tagesgeschäft nachgehen. In den Anlandungsverkehr des Traumschiffes waren die Börteboote (mit Ausnahme der Lotsentransporte) übrigens nicht involviert, dieser erfolgte ausschließlich über die eigenen Tender.

 

 

 

 

Das Unterland mit der Helgoländer Seebäderflotte im Hintergrund, unter die sich an diesem Tag ein prominenter Gast gemischt hat.

 

 

 

Welch ein genialer und zugleich einmaliger Ausblick vom Falm: Die "Deutschland" ganz dicht vor der Insel umgeben von den Schiffen der Seebäderflotte auf der Helgoländer Reede. Einfach schön!

 

 

 

 

 

Die Reede noch einmal aus etwas anderer Perspektive vom Mittelland. Im Vergleich zu den sie umgebenden Seebäderschiffen wirkt die "Deutschland" gewaltig, und dabei ist das Traumschiff verglichen mit den Cruise Linern, die in der jüngeren Vergangenheit vom Stapel gelaufen sind, heutzutage eigentlich auch nur noch ein Zwerg.    

 

 

 

Die "Deutschland" zusammen mit ...

 

 

... der "Helgoland",

 

 

 

... der "Fair Lady",

 

 

 

... der "Funny Girl" und

 

 

 

... der "Atlantis" vor Helgoland.

 

 

 

 

Um 17:20 Uhr hatte sich mit der "Atlantis" auch das letzte der Seebäderschiffe auf den Rückweg gemacht. Die "Deutschland" hatte die Reede vor Helgoland jetzt wieder für sich allein.

 

Jetzt zog es auch viele der Kreuzfahrtgäste nach ihrem Landausflug wieder zurück auf die "Deutschland", und die Tenderboote waren im Pendeleinsatz.

 

 

Ein Tenderboot der "Deutschland" nimmt an Treppe 3 Kreuzfahrtpassagiere auf.

 

 

 

Zurück mit dem Tenderboot Richtung Traumschiff.

 

 

 

Gegen 20:00 Uhr ertönte von der Brücke völlig überraschend die Durchsage, daß man nun die Anker lichten werde, um die Rückfahrt Richtung Hamburg anzutreten. Überraschend deswegen, weil auf der Informationstafel auf der Helgoländer Landungsbrücke die Abfahrtszeit des letzten Tenderbootes mit 21:00 Uhr angegeben wurde (Foto weiter oben) und darüber hinaus entsprechende Informationen vor Beginn des Landausfluges auf dem Schiff durchgegeben wurden. Überraschend zudem auch, da im Fahrplan und im weiter oben abgebildeten Informationsblatt für die Landausflüge als Abfahrtszeit 1:00 Uhr am Folgetag angegeben wurde. Offenbar waren bereits alle Fahrgäste zeitig an Bord zurückgekehrt, was insofern nicht komplett verwundert, da die meisten Fahrgäste vermutlich am Abschluß-Dinner teilnehmen wollten, das ab 20:00 Uhr angesetzt war.

 

Die Abfahrt entgegen anderer Ankündigungen genau auf den Zeitpunkt des Abendessens zu legen, war keine logistische Meisterleistung. Hier hätte man besser bis nach dem Abendessen warten sollen, um den Fahrgästen die Möglichkeit zu geben, die Abfahrt vom Freideck zu verfolgen. Bei nächtlicher Beleuchtung hätte dies sicherlich noch einmal ein besonderer, nicht alltäglicher Blickfang werden können, sowohl vom Schiff als auch von der Insel.

 

 

 

So machte sich die "Deutschland" dann um kurz nach 20:00 Uhr auf den Rückweg, nicht ohne ihr Typhon erklingen zu lassen, das man eigentlich schon bei die Ankunft am Mittag erwartet hatte.

 

Typhon der "Deutschland" (Aufnahme von Dennis Schmidt)

 

 

 

 

Während im Restaurant "Berlin" das Abendessen serviert wird, entfernt sich die "Deutschland" langsam von der Insel. Die Eisbomben mit den Wunderkerzen, mit denen im Fernsehen jede Folge des Traumschiffes endet, sind übrigens keine Filmkulisse, die gibt es wirklich - auch auf einer Kreuzfahrt nach Helgoland.

 

 

 

 

 

Am nächsten Morgen hatte die "Deutschland" den Hamburger Hafen schon sehr zeitig erreicht und gegen 7:00 Uhr eine Stunde vor Plan am O'Swaldkai festgemacht, wo die Kreuzfahrt zu Ende ging. Zuvor hatte das Schiff die St. Pauli Landungsbrücken und danach auch den "Halunder Jet" an seinem nächtlichen Liegeplatz passiert.

 

 

 

 

Schönes Schiff, schöne Insel, schönes Wetter - an diesem Tag auf Helgoland stimmte einfach alles.

 

 

 

Ein besonderer Dank geht an Dennis Schmidt, der mir umfangreiches Material zur Verfügung gestellt hat, ohne das eine derart lückenlose Dokumentation des Helgoländer Traumschiff-Besuchs auf dieser Seite nicht möglich gewesen wäre. 

 

 

 

 

Sommersaison 2014

 

 

Die Flotte im Überblick

 

 

Betrachtet man vom Falm aus die Helgoländer Seebäderflotte, bietet sich einem das seit 2011 bekannte Bild. Von links nach rechts ankern auf der Helgoländer Reede: M/S Helgoland, M/S Funny Girl, M/S Fair Lady (vorne), M/S Atlantis und M/S Lady von Büsum. Nicht im Bild ist der "Halunder Jet", der als Schnellschiff grundsätzlich im Helgoländer Südhafen festmacht. Die Helgolandflotte umfaßt somit unverändert sechs Schiffe. Auch wenn sich seit Jahren an dieser Konstellation keine Veränderungen ergeben haben, lohnt es sich, in diesem Jahr noch einmal einen intensiveren Blick über den Falm schweifen zu lassen und diesen für die Erinnerung mitzunehmen, denn durch den ab nächstem Jahr in Betrieb befindlichen Neubau der Reederei Eils werden sich, in welcher Form auch immer, Änderungen in der Zusammensetzung der Helgolandflotte ergeben. Ob dann noch fünf Schiffe gemeinsam auf der Helgoländer Reede abzulichten sind, bleibt abzuwarten.  

 

 

 

Hier sind die Börteboote "No.6" (vorne) und "Hamborger Lock" im Anlandungsdienst im Einsatz. Gemeinsam mit den Booten "Uranus", "Atlantis", "No.1", "Sellebrunn", "Pirat", "Claudia" und "Rasmus" konnten in der laufenden Saison insgesamt neun Börteboote auf der Helgoländer Reede gesichtet werden. Es handelt sich dabei um exakt die selben Boote wie in den beiden Vorjahren.

 

 

 

Die Flotte im Detail

 

 

Auf dem Weg elbabwärts nach Helgoland rauscht der "Halunder Jet" mit hoher Geschwindigkeit an der kleinen Ortschaft Kollmar vorbei. Neben Hamburg und Cuxhaven bedient der Katamaran auch den Anleger in Wedel, in dieser Saison aber nicht mehr täglich, sondern nur noch an fünf Tagen pro Woche. Geht es nach beförderten Personen, ist der "Halunder Jet" seit Jahren das Rückgrat der Helgolandflotte.

 

 

 

Der "Halunder Jet" an den Hamburger St. Pauli Landungsbrücken. Seit diesem Jahr ist Hamburg nicht mehr Heimathafen dieses Schiffes. Der Katamaran fährt nun unter der Flagge Zyperns mit Heimathafen Limassol.

 

 

 

 

M/S Atlantis einmal auf der Helgoländer Reede (oben) und einmal im Helgoländer Südhafen. Zwischen dem 1. Mai und 30. September eines jeden Jahres wird im Normalfall auf der Helgoländer Reede aus- und eingebootet. Im Südhafen wird, wie auf dem unteren Foto, nur in Ausnahmefällen festgemacht, in der Regel aufgrund ungünstiger Witterungsbedingungen.

 

 

Auch in diesem Jahr hat FRS Helgoline im Zeitraum 1. Mai bis 30. September die "Atlantis" wieder von der Reederei Cassen Eils für die Relation Cuxhaven - Helgoland gechartert.

 

 

 

 

Das Bild oben zeigt die "Fair Lady" bei rauher See vor Helgoland. Mittlerweile ist es die vierte Saison für das Schiff auf der Bremerhaven-Route.

 

 

M/S Fair Lady aufgrund starken Seegangs außerplanmäßig im Helgoländer Südhafen anstatt auf der Reede vor der Insel.

 

 

 

 

Auf der Wilhelmshaven-Verbindung, die nur zwischen Ende Juni und Anfang September angeboten wird, ist unverändert M/S Helgoland im Einsatz. Vereinzelt werden auch wieder Sonderfahrten ab Hooksiel angeboten. Beide Fotos oben und unten zeigen das Schiff auf der Helgoländer Reede. Im Vergleich zu den Vorjahren fallen zwei optische Veränderungen ins Auge. Der Schriftzug "Helgoland - meine Insel" sowie die Helgoland-Piktogramme auf dem Rumpf des Schiffes, die das Schiff seit Beginn der Einsatzzeit im Helgoland-Verkehr im Jahr 2006 auch außerhalb der Helgoland-Saison getragen hatte, wurden entfernt. Somit präsentiert sich dieser Bereich des Schiffes dieses Jahr in komplett weißem Anstrich. Insgesamt wirkt das Schiff dadurch gefälliger. Weiterhin wurden die Reederei-Farben an den Schornsteinen in diesem Jahr nicht von AG Ems (schwarz-rot-blau) auf Cassen Eils (schwarz-weiß-blau) umlackiert. In den Jahren 2011, 2012 und 2013 hatte man diese Umlackierung stets für die Helgoland-Einsatzzeit vorgenommen.   

 

 

Bereits am 6. September wird M/S Helgoland zu ihrer letzten Helgoland-Tour in diesem Jahr aufbrechen. Einen Tag später erfolgt dann die Überführung entlang der ostfriesischen Inseln in den Heimathafen Emden. Wie auch in den vergangenen Jahren kann man an dieser Fahrt teilnehmen (9:00 Uhr ab Wilhelmshaven, Ankunft Emden 17:00 Uhr).

 

 

 

 

Im Sommer von Büsum - im Winter von Cuxhaven. Die "Funny Girl" ist das einzige Seebäderschiff, das die Insel regelmäßig auch außerhalb der Sommersaison anläuft.

 

 

 

 

 

Wer von Büsum aus anreist, hat auch in diesem Jahr wieder die Wahl zwischen zwei Schiffen. Neben der "Funny Girl" ist unverändert auch die "Lady von Büsum" auf dem Weg zur Insel. Das Schiff verkehrt nun sogar täglich. Die sonst immer montags durchgeführten Nordsee-Ausflugsfahrten wurden zu Gunsten weiterer Helgoland-Fahrten aufgegeben.  

 

 

 

 

Fahrplanwesen

 

Die Abbildung links zeigt die Abfahrtstafel für die Seebäderschiffe auf der Helgoländer Landungsbrücke im Normalzustand, d.h. wenn alle Verbindungen planmäßig durchgeführt werden können. Die "Lady von Büsum" verläßt die Reede als erstes Schiff um 15:45 Uhr, danach folgen um 16:00 Uhr mit der "Funny Girl", der "Fair Lady" und der "Helgoland" drei Schiffe auf einen Schlag. Um 16:10 Uhr macht sich die "Atlantis" als letztes Schiff auf den Rückweg, aufgrund des verlängerten Inselaufenthaltes montags und mittwochs erst um 17:10 Uhr. In Regelfall werden M/S Atlantis, M/S Lady von Büsum und M/S Helgoland über die Auslegerbrücke (Treppen 3, 4, 5) eingebootet, M/S Fair Lady und M/S Funny Girl über die Treppen 6 und 7.    

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auch dieses Jahr steuerten die Seebäderschiffe bei entsprechender Windrichtung wieder recht häufig die Nordreede an. Aus- und eingebootet wird dann über den Nord-Ost-Hafen. Auf der Landungsbrücke aufgestellte Schilder weisen in diesem Fall den Weg dorthin. Am Nord-Ost-Hafen angekommen...  

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

... informiert immer noch die altbewährte Kreidetafel, die im Laufe ihrer Existenz schon so manchen Schiffsnamen gesehen hat, über die Abfahrtssituation.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeigt sich das Wetter von der unfreundlichen Seite, stehen die wichtigen Informationen eher in der unteren Hälfte der Abfahrtstafel (vgl. Abb. rechts).

 

Trotz der Unwetter mit Starkregen im Westen und Süden Deutschlands präsentierte sich das Wetter in Norddeutschland im Juli 2014 außerordentlich sommerlich und schwachwindig, so daß noch bis in den August hinein mit Ausnahme einer technisch bedingten Fahrtabsage von M/S Helgoland am 29. Juli alle Fahrten planmäßig durchgeführt werden konnten. Vom 8. auf den 9. August stellte sich quasi über Nacht die Wetterlange jedoch komplett um. In den nächsten Wochen folgte sehr wechselhaftes und kühles Schauerwetter mit starkem bis stürmischem West- bis Südwestwind, der so manche Fahrplanänderung nach sich zog. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 9. August verkehrten beispielsweise nur die "Atlantis" und die "Fair Lady". Beide Schiffe ankerten nicht auf der Helgoländer Reede, sondern liefen alternativ den Südhafen ohne Aus- und Einbooten an. Ähnliches passierte auch am 12. und 17. August. Hier verkehrte nur für Übernachtungsgäste die "Atlantis" als einziges Schiff. Am 12. August wurde die Abfahrt auf 14:00 Uhr vorgezogen (Foto links), am 17. August sogar auf 13:30 Uhr, wobei sich die tatsächliche Abfahrt an beiden Tagen dann um 20 bis 30 Minuten verzögerte.

 

 

 

 

 

 

 

 

M/S Fair Lady und M/S Atlantis am 09.08.2014 im Helgoländer Südhafen.

Offenbar scheint man sich an folgender Regelung zu orientieren: Wenn der Katamaran aufgrund der Witterung die Fahrt abgesagt hat, aber noch mindestens ein Seebäderschiff zur Insel verkehrt, wird abweichend vom normalen Fahrplan nicht auf der Reede geankert, sondern der Südhafen angelaufen.

 

 

 

Beim Be- und Entladen der "Atlantis" im Helgoländer Südhafen lassen sich unterschiedliche Vorgehensweisen beobachten. Am 9. August (Bild oben) wurde die Fracht von einem externen Kran auf den Anleger umgeladen. Drei Tage später erfolgte der Transport abweichend mit dem Frachtboot "Hein Blöd" unter Zuhilfenahme des bordeigenen Krans der "Atlantis" (Bild unten). Ausschlaggebend für die zweite Variante könnte der kurze Aufenthalt des Schiffes an diesem Tag gewesen sein. Der Anleger wurde während dieses Zeitraums überwiegend von ankommenden bzw. abfahrenden Gästen bevölkert, so daß die Positionierung eines Krans in diesem Bereich vermutlich schwierig geworden wäre.

 

 

 

 

An Tagen, an denen die "Atlantis" nur noch allein die Anbindung der Insel sicherstellt, muß man vor Helgoland mit Wellenhöhen jenseits der zwei Meter rechnen. Welche Naturgewalten dann wirken, sollen folgende Bilder verdeutlichen:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Wenn es noch stärker pustet, findet man Informationszettel wie auf der Abbildung links vor. Dann gibt es keine Schiffverbindung mehr. Gemeint war hier der 11.08.2014. Auch am 18.08.2014 gab es witterungsbedingt keine Verbindung zur Insel.

 

 

Am 14. August fuhren die Seebäderschiffe und auch der Katamaran die Insel zwar planmäßig an, die Sonderfahrt zum Windpark "Meerwind Süd / Ost" mußte witterungsbedingt aber leider abgesagt werden.

 

Weiterhin waren am 21. und 28. August auch noch zwei technisch bedingte Fahrtabsagen der "Atlantis" zu beklagen. Am 28. August sprang der "Halunder Jet" mit einer außerplanmäßigen Mittagstour nach / von Cuxhaven ein.

 

 

 

 

Themenwechsel:

 

 

Eine fahrplantechnische Neuerung in dieser Saison sind die grundsätzlich dienstags und donnerstags angebotenen längeren Inselaufenthalte des "Halunder Jet". Durch Auflassung des Haltes in Wedel werden sowohl auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt 15 Minuten eingespart, die summiert zu einem 30 Minuten längeren Inselaufenthalt führen. Die planmäßige Ankunft auf Helgoland erfolgt an diesen Tagen bereits um 12:30 Uhr (statt 12:45 Uhr), die Abfahrt erst um 16:45 Uhr (statt 16:30 Uhr). Das Foto oben zeigt den "Halunder Jet" auf einer dieser Fahrten bei der Vorbeifahrt am Anleger Wedel. Dieser ist zusammen mit dem Schulauer Fährhaus zwischen der Flagge Zyperns und der Spitze des Kranauslegers zu erkennen. 

 

 

 

Besucherentwicklung:

 

Traditionell wird auf die Besucherentwicklung immer im Saisonrückblick am Ende des Jahres im Detail eingegangen. Einige Daten wurden für 2014 aber bereits veröffentlicht, so daß an dieser Stelle schon ein kleiner Blick riskiert werden kann.

 

Die Zahlen für das erste Halbjahr 2014 konnten sich sehen lassen. Bis Ende Juni wurden 120.194 Tagesgäste und Urlauber auf dem Roten Felsen gezählt. Im Vorjahr kamen im ersten Halbjahr 107.297 Gäste auf die Insel (Quelle: "Der Helgoländer" Nr. 602). Somit ergibt sich eine Steigerung von gut 12%. Ein Großteil des Zuwachses geht auf sehr gute Werte im April zurück.

 

Allerdings wurde das schöne Polster im Juli schon wieder aufgezehrt, denn in diesem Monat kamen trotz des überwiegend sehr stabilen Hochdruckwetters 12.800 Gäste weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Eventuell haben hier die für die norddeutschen Bundesländer ungewöhnlich spät einsetzenden Sommerferien, die bereits im Vorfeld von vielen Seiten heftig kritisiert wurden, tatsächlich negative Auswirkungen gehabt. Eine andere Erklärung wäre die Fußball-WM, die schon in der Vergangenheit das ein- oder andere Mal als Ursache für schwache Fahrgastzahlen identifiziert wurde. 

 

Auch der August konnte das Niveau des Vorjahres nicht erreichen. Auch wenn der August der besucherstärkste Monat bleibt, ist über den gesamten Monat ein Minus von 10.200 Gästen gegenüber 2013 zu verzeichnen, so daß der Besucherwert für das ganze Jahr mit Abschluß des Monats August nun etwa 5,4% unter dem Vorjahreswert liegt. Im August dürfte hauptsächlich das wechselhafte Wetter für die niedrigeren Fahrgastzahlen verantwortlich sein. Allein für diesen Monat gehen 36 Fahrtabsagen in die Statistik ein.

 

Der absolute Höchstwert wurde in diesem Jahr am 6. August erzielt. Mit 3.952 Gästen wurde die 4.000er-Marke nur ganz knapp verfehlt. 

 

 

 

30 Jahre Helgoline

 

 

 

In diesem Jahr begeht die FRS Helgoline (vormals KG Seetouristik) ihr 30-jähriges Jubiläum im Helgoland-Verkehr. Beim "Halunder Jet" macht ein großer Aufkleber unterhalb der seitlichen Brückenfenster auf dieses Ereignis aufmerksam (Foto oben). Unten links ist ein stark vergrößerter Ausschnitt dieses Aufklebers zu sehen. An der gecharterten "Atlantis" lassen sich dagegen keine vergleichbaren Hinweise auf dieses Jubiläum ausmachen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die Abbildung rechts zeigt, wie 1984 alles anfing: Die KG Seetouristik hatte die "Wappen von Hamburg" nach der Übernahme von der HADAG zwar in mehren Bereichen, insbesondere auf dem Brücken- und Kommandobrückendeck, umgebaut und so für den kürzeren Einsatz zwischen Cuxhaven und Helgoland optimiert, der Fahrplan wurde aber 1:1 aus der HADAG-Ära übernommen. Auch der Fahrplan-Text für das DB-Kombiticket stammt noch aus der HADAG-Zeit. Die Verkürzung auf die Route Cuxhaven-Helgoland geht ursächlich nicht auf die Seetouristik zurück, diesen Schritt hatte noch die HADAG im Jahr 1983 vollzogen. Hamburg wurde erst wieder 1986 im Rahmen von Traditionsfahrten angelaufen.

 

 

 

124 Jahre deutsch

 

In der Hochsaison werden auf Helgoland jedes Jahr zwei Feiertage begangen, und zwar der 12. Juli und der 10. August. Der 12. Juli ist auch bekannt unter dem "Tag des Seebäderdienstes". Gedacht wird der Wiederaufnahme des Seebäderverkehrs zur Insel nach dem 2. Weltkrieg am 12. Juli 1952 mit einem Inselfest. In früheren Jahren hatte dieses Fest größere Ausmaße als heute, so daß an diesem Tag sogar regelmäßig abendliche Sonderfahrten mit teilweise mehreren Seebäderschiffen (bis zu vier Stück) zur Insel durchgeführt wurden. Diese Tradition endete allerdings 2008. Am 10. August wird alljährlich die Übergabe Helgolands an das Deutsche Reich am 10. August 1890 gefeiert. Hauptbestandteil der Feierlichkeiten ist die traditionelle Regatta der Börteboote mit anschließender Feier auf der Landungsbrücke. Im Gegensatz zum Inselfest konzentrieren sich die Feierlichkeiten auf die Gegend rund um den Nummel-Tower. Lediglich bei besonderen Jahrestagen, wie zuletzt 1990, erstrecken sich die Feierlichkeiten am 10. August auch auf andere Bereiche der Insel. In diesem Jahr jährte sich der Jahrestag zum 124. Mal und auch, wenn es sich dabei um keinen runden Geburtstag handelte, war der Jahrestag für Karsten Hamel eine willkommene Gelegenheit, mit seinem restaurierten "Wappen"-Typhon die einlaufenden Schiffe auf der Helgoländer Reede zu begrüßen. Die "Atlantis" erwiderte die Begrüßung mit 3x lang, bei den anderen Seebäderschiffen blieb eine Reaktion aus.

 

 

Hier sieht man das ehemalige Typhon der "Wappen von Hamburg" auf dem Börteboot "Pinguin", das bis 2002 im Anlandungsdienst eingesetzt war. Mit der Verkleinerung der Seebäderflotte verließen viele dieser Boote die Insel und wanderten Richtung Festlandsküste ab. Einige von ihnen werden für touristische Zwecke genutzt, andere befinden sich in Privatbesitz, wie auch das Boot "Pinguin". Eigner ist Detlef Haas, Mitglied im Verein Helgoländer Börteboote. Da durch die Verkleinerung der Börte auch für die Regatta weniger Boote direkt vor Ort zur Verfügung stehen, versucht man für diesen Tag möglichst viele der ehemaligen Boote wieder nach Helgoland zu holen und so ein Regattafeld in attraktiver Größe zu erreichen.  

 

 

Das "Wappen"-Typhon in der Detailansicht.

Es ist beeindruckend, wie absolut genau der alte, originale Sound nach der Restaurierung wieder erreicht werden konnte. Man hat quasi akustisch den Eindruck, als würde gerade die "Wappen" auf der Helgoländer Reede einlaufen:

 

"Wappen"-Typhon

 

Schöne Erinnerung - immer wieder Gänsehaut pur.

 

 

So sah das Typhon übrigens aus, als es von der "Wappen von Hamburg" demontiert wurde (Aufnahme von 2009).

 

 

Nach Abfahrt der Seebäderschiffe startete dann die diesjährige Auflage der Helgoländer Börteboot-Regatta.

 

 

Die Veranstaltung ist immer noch ein Zuschauermagnet, wie die Menschenansammlung auf der Helgoländer Landungsbrücke zeigt. Trotz des sehr mäßigen Wetters warten viele Schaulustige auf den ersten Startschuß. Wer nicht nur dabei sein will, sondern mittendrin, steigt in eines der Börteboote und fährt mit - in diesem Jahr allerdings nichts für ausgeprägte Landratten, denn - die Fahnen auf obigem Bild zeigen es schon an - der Wind weht recht stramm aus Süd an diesem Tag.

 

 

 

Insbesondere auf der ersten Teilstrecke der Regatta treffen aufgrund des Südwindes die Wellen frontal auf die Boote, so daß der eine oder andere Fahrgast schon etwas naßgesegelt worden sein dürfte. Getreu dem Motto "Wer bremst - verliert" kann darauf bei einer Regatta im Gegensatz zum normalen Anlandungsbetrieb natürlich keine Rücksicht genommen werden.

 

 

 

Feuchte Angelegenheit.

 

 

 

Im nächsten Jahr jährt sich die Zugehörigkeit Deutschlands dann zum 125. Mal, vielleicht ein Grund, diesen Tag über die Regatta hinaus noch etwas größer zu feiern, mit Sicherheit aber ein Anlaß für nordreport.de, auf diesen Tag vor 25 Jahren insbesondere aus schiffstechnischer Sicht etwas genauer zurückzublicken.

 

 

 

Tragende Rolle für die "Fair Lady"

 

Wer in der ersten August-Hälfte über die Insel spazierte, konnte zwischen Binnenhafen und Landungsbrücke immer mal wieder tonnenschwere Betonklötze mit Metallbügel beobachten, die scheinbar sinnfrei in die Landschaft plaziert wurden und die sonst als Befestigung für Seezeichen auf den Meeresboden versenkt werden. Der 14. August war der Tag, an dem deutlich werden sollte, was es mit diesen Klötzen auf sich hatte und an dem außerdem auch noch die "Fair Lady" eine im wahrsten Sinne des Wortes tragende Rolle übernehmen sollte: Der bayrische Extremsportler Alex Schulz hatte sich nämlich vorgenommen, an diesem Tag auf Helgoland einen neuen Rekord im Slacklinen über Wasser aufzustellen. Diese Sportart ist mit Sicherheit nicht sofort jedem ein Begriff, aber dafür gibt es ja Wikipedia: "Slacken (Slacklinen, Slacklining) ist eine Trendsportart ähnlich dem Seiltanzen, bei der man auf einem Schlauchband oder Gurtband balanciert, das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt ist. Dieses Band wird Slackline (deutsch etwa: Schlaffseil, schlaffe Leine) genannt." Als Befestigungspunkte dienten nun die bereits erwähnten Betonklötze und es galt, einen Rekord von 250 Metern zu brechen. Dazu war vorgesehen, eine Slackline zwischen der ca. 300 Meter vor Helgoland ankernden "Fair Lady" und der Frachtmole am Binnenhafen zu spannen. Auf dieser Slackline wollte Alex Schulz von der "Fair Lady" ausgehend Richtung Binnenhafen balancieren. Aufgrund des schlechten Wetters mußte dieses Vorhaben allerdings aufgegeben und auf Plan B zurückgegriffen werden. Die Slackline wurde nun nicht, wie ursprünglich geplant, von der "Fair Lady" zur Frachtmole gespannt, sondern von der Spitze der Landungsbrücke, also quer über die gesamte Bucht vor dem Südstrand.    

 

 

 

Auf obigem Foto ist Alex Schulz etwa auf der Hälfte der Strecke zwischen Landungsbrücke und Frachtmole angekommen (roter Pfeil). Die "Fair Lady" (3. Schiff v.l.) liegt, wie die anderen Seebäderschiffe, im Hintergrund auf Reede, ist jedoch, anders als ursprünglich geplant, nicht direkt an der Aktion beteiligt.

 

 

 

Alex Schulz bei seinem Weltrekordversuch vor den ankernden M/S Fair Lady (links) und M/S Atlantis.

 

 

 

Alex Schulz kurz vor Erreichen der Frachtmole am Binnenhafen. Wenige Meter später wird er der neue Weltrekordhalter im Slacklinen über Wasser sein. Die zurückgelegte Distanz beträgt 269 Meter. (Andere Quellen sprechen von 271 Metern.)

Das mediale Interesse an dieser Veranstaltung war beachtlich.

 

 

 

Der Slackline-Weltrekord hatte fahrplantechnische Auswirkungen auf den Schiffsverkehr. Da die Slackline zwischen Landungsbrücke und Frachtmole gespannt wurde, konnte der Bereich dazwischen nicht von den Börtebooten befahren und somit die Landungsbrücke nicht genutzt werden. Die Seebäderschiffe wichen deshalb beim Ausbooten auf die Nordreede aus und die Börteboote liefen, wie bei Wind aus Südost sonst auch regelmäßig praktiziert, den Nord-Ost-Hafen an. Beim Einbooten wurde auch wieder der Nord-Ost-Hafen genutzt, die Seebäderschiffe hatten aber zwischenzeitlich ihren Ankerplatz auf die normale Südreede verlagert. Dadurch ergaben sich für die Börteboote vom Nord-Ost-Hafen zu den auf Reede liegenden Schiffen beim Einbooten außergewöhnlich lange Fahrwege. Auf obigem Foto sieht man ein voll besetztes Börteboot, wie es vom Nord-Ost-Hafen ungewöhnlich Kurs Richtung Süden nimmt. Weiterhin ist ansatzweise die Menschenmenge zu erkennen, die sich durch die langen Fahrwege der Börteboote aufbaute. Zudem war die Insel an diesem Tag mit 3137 Gästen sehr gut besucht. Alle Seebäderschiffe verließen Helgoland folglich dann auch mit Verspätung: "Lady von Büsum" + 15 Minuten, "Helgoland" + 20 Minuten, "Fair Lady" + 30 Minuten, "Funny Girl" + 45 Minuten und "Atlantis" auch + 45 Minuten. Warum die Seebäderschiffe vor dem Einbooten auf die Südreede wechselten, bleibt ein Rätsel. Sicher wird es nautische Gründe gegeben haben, die sich dem Zuschauer ohne Hintergrundwissen rein optisch aber nicht erschlossen haben.

 

 

 

"Seewind I"

 

Die Anzahl der Katamarane zum Transport von Technikern und Material zu den in Bau befindlichen Windparks nördlich von Helgoland hat noch einmal deutlich zugenommen. Generell soll auf diese Schiffe an dieser Stelle nicht im Detail eingegangen werden, da sie thematisch nicht im Fokus dieser Homepage stehen und auch den Rahmen dieses Berichtes sprengen würden. Ein Schiff muß jedoch genauer betrachtet werden, da es zu Pfingsten 2014 öffentliche Sonderfahrten von Pellworm aus nach Helgoland unternommen hat und somit streng genommen in die Reihe der Schiffe aufgenommen werden muß, die im Passagierdienst nach Helgoland tätig waren. Die Reede ist von dem High Speed Katamaran "Seewind I" der North Frisian Offshore GmbH & Co. KG auf Pellworm.

 

 

Der HSC "Seewind I" läuft in der Regel morgens mit technischem Personal zu den Windparks nördlich von Helgoland aus und bringt dieses am frühen Abend wieder zurück zur Insel. Auf den Fotos oben und unten ist der HSC "Seewind I" auf einer dieser Fahrten rückkehrend nach Helgoland zu erkennen.

 

 

 

 

Der HSC "Seewind I", hier links im Bild, neben anderen im Offshore-Betrieb tätigen Katamaranen. Während es sich bei den anderen Katamaranen in der Regel um speziell für diesen Einsatz gebaute Schiffe mit geringer Personenkapazität und kleinem Fahrgastbereich handelt, liegt die Sache beim HSC "Seewind I" anders. Aufgrund seiner Form mit deutlich größerem Fahrgastbereich kann er sein ursprüngliches Aufgabengebiet nicht verleugnen. Gebaut wurde das Schiff nämlich nicht für den Offshore-Betrieb, sondern für den öffentlichen Personenverkehr in der Küstenregion Mittelnorwegens. Hier war das Schiff unter dem Namen "Namdalingen" ca. zehn Jahre zwischen 2001 und 2011 im Einsatz, konnte dort aber zuletzt nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden. Gebaut wurde das Schiff im Jahr 2000 in Danzig / POL, hinsichtlich der technischen Daten finden sich z.T. leicht abweichende Angaben in diversen Quellen. Bei einer Länge von 27,5 Metern, einer Breite von 9,3 Metern und einem Tiefgang von 1,75 Metern war das Schiff ursprünglich für 139 Personen zugelassen, eventuell liegt die Kapazität aufgrund des neuen Einsatzgebietes heute aber darunter, denn die maximale Passagieranzahl auf den Helgoland-Sonderfahrten zu Pfingsten wurde mit 90 angegeben. Vergleicht man aktuelle mit historischen Bildern vor dem Offshore-Einsatz, ergeben sich augenscheinlich äußerlich nur sehr geringe Anpassungen, z.B. am Bug (Gummiwulst zum frontalen Anlegen). Die Angabe für die maximale Geschwindigkeit von 30 kn bei Auslieferung dürfte unverändert gültig sein. 

 

 

 

Hier die Fahrplandaten für die Sonderfahrten am 8. und 9. Juni 2014 (Pfingstsonntag und -montag): 

 

Pellworm Hafen ab 09:00 Uhr

Pellworm Anleger ab 09:30 Uhr

Helgoland an ca. 11:15 Uhr

 

Helgoland ab 15:15 Uhr

Pellworm Anleger an ca. 17:00 Uhr

Pellworm Hafen an ca. 17:15 Uhr

 

Für Erwachsene kostete diese Fahrt 50 EUR, Kinder zahlten die Hälfte. Angelegt wurde auf Helgoland nicht im Südhafen, sondern an der Frachtmole im Binnenhafen.

 

Zwischen Ankunft und Abfahrt auf Helgoland wurde an beiden Tagen im Zeitraum 12:00 bis 13:30 Uhr zusätzlich auch noch eine Mittagstour mit Umrundung des Windparks nördlich von Helgoland einschließlich Regatta-Begleitung (Pfingst-Regatta) angeboten. Diese Fahrt war für 35 EUR zu haben.

 

 

 

Atlantis: Farewell oder Zweiter Frühling ?

 

Zwischenzeitlich hat der von Cassen Eils beauftragte Schiffsneubau für den Helgoland-Verkehr konkrete Formen angenommen. Bei der Hullkon Shipyard in Szczecin / POL wurde das neue Schiff auf Kiel gelegt. Der erste Teil der Bauphase wird also nicht in Berne bei der Fassmer-Werft direkt durchgeführt, sondern bei einer polnischen Partnerfirma von Fassmer. Der schwimmfähige Rumpf soll im November 2014 nach Berne überführt werden, wo der Endausbau des Schiffes erfolgen wird. Die Inbetriebnahme des Neubaus im Helgoland-Verkehr ist für Mai 2015 vorgesehen.

 

Daß der Neubau Veränderungen im Fahrplangefüge des Helgoland-Verkehrs zur Folge haben wird, ist klar; in welcher Form, ist jedoch noch Gegenstand von Spekulationen. Der Neubau soll auf der Cuxhaven-Route eingesetzt werden, die bisher von der "Atlantis" abgedeckt wird. Ob neben dem Katamaran zwei Seebäderschiffe auf dieser Route zum Einsatz kommen, erscheint angesichts der aktuellen Fahrgastzahlen fragwürdig. Ist also 2014 die letzte Saison für die "Atlantis" im Helgoland-Verkehr? FRS Helgoline, die die "Atlantis" unter Charter von Cassen Eils in den Sommermonaten betreibt, betont auf ihrer Facebook-Seite allerdings mehrfach, daß man mit der "Atlantis" auch 2015 wie gewohnt nach Helgoland kommen werde. Die Belastbarkeit von Aussagen auf Facebook soll an dieser Stelle nicht beurteilt werden. Blickt man in die Vergangenheit, gab es jedenfalls auch schon vor Facebook Ankündigungen, im kommenden Jahr wie gewohnt nach Helgoland zu kommen, was sich aber im nachhinein als nicht zutreffend herausstellte, da man sich von der entsprechenden Tonnage aus wirtschaftlichen Gründen getrennt hatte. Insofern neigt man bei derartigen Informationen reflexartig zur Vorsicht. Die "Atlantis" ist inzwischen 42 Jahre alt, daher wäre ein 1:1-Austausch gegen einen Neubau und eine Außerdienststellung aus wirtschaftlichen Gründen sicherlich nachvollziehbar. Vielleicht möchte man das Schiff ja aber auch auf eine andere Helgoland-Route verlegen und damit ein anderes Eils-Schiff freisetzen, das wiederum die vakanten Verbindungen von den nord- und ostfriesischen Inseln sowie den dahinter liegenden Küstenregionen wiederbeleben könnte. Auch eine Ablösung von M/S Helgoland auf der Wilhelmshaven-Route ist vorstellbar. Im Verlauf ihrer Helgoland-Karriere hat die "Atlantis" neben Cuxhaven auch die Häfen Büsum, Bremerhaven und Wilhelmshaven alle schon bedient. Der Einsatz des Neubaus auf der Cuxhaven-Route könnte zudem Auswirkungen auf die Auslastung der Bremerhaven-Verbindung haben. Der bevorstehende Einsatz des neuen Schiffes wird schon jetzt intensiv beworben und neue Besen kehren ja bekanntlich gut. Da Cuxhaven und Bremerhaven als Abfahrthäfen nicht so weit auseinander liegen, ist es vorstellbar, daß der eine oder andere neugierige Fahrgast im nächsten Jahr dann ein paar Kilometer mehr mit dem Auto auf sich nimmt, Bremerhaven links liegen läßt und dem Neubau in Cuxhaven den Zuschlag gibt. Auch dem "Halunder Jet" könnte der Neubau auf der Cuxhaven-Verbindung natürlich Fahrgäste abspenstig machen, aber nicht nur dort, denn in einem Werbeartikel hat die Reederei Eils sogar angekündigt, mit dem Neubau auch Tageskreuzfahrten ab Hamburg durchzuführen. Damit gäbe es dann von Hamburg aus zum ersten Mal wieder seit der Außerdienststellung der "Wappen von Hamburg" im Jahr 2006 die Möglichkeit, mit dem Seebäderschiff von Hamburg nach Helgoland zu reisen.  

 

 

An dieser Stelle noch ein paar aktuelle Fotos der "Atlantis" vor Helgoland.

Vielleicht wird man sie nächstes Jahr nicht mehr machen können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein weiteres, derzeit viel diskutiertes Thema in Zusammenhang mit dem Schiffsneubau ist die Zukunft der Börte. Als ein großer Schritt nach vorne wird immer wieder die Barrierefreiheit (u.a. Fahrstuhl) des neues Schiffes angeführt. Dazu gehört natürlich auch ein möglichst barrierearmes Besteigen und Verlassen des Schiffes, was sich an einer Hafenmole sicherlich besser realisieren ließe als auf Reede. In der August-Ausgabe 2014 (Nr. 602) der Zeitschrift "Der Helgoländer" verrät Bürgermeister Singer in einem Interview, daß gemäß einer Umfrage etwa 50% aller Fahrgäste gerne weiterhin ausgebootet werden möchten, die andere Hälfte würde lieber darauf verzichten. Nun kann man das Schiff ja schlecht kurz vor Helgoland in zwei Hälften teilen, mit Backbord in den Südhafen einlaufen und mit Steuerbord auf der Reede ankern. Für eine Lösung wird man sich also zumindest für die mit dem Neubau durchgeführte Hauptverbindung ab Cuxhaven entscheiden müssen. Singer führt im "Helgoländer" Nr. 602 weiterhin aus, daß der Reederei Cassen Eils ab 2020 ein Festmachen an einer Kaje vertraglich zugesichert wurde. Bis dahin wolle man "die Verkehrsanbindung neu gestalten". Dies heißt also im Umkehrschluß, ab 2020 wird spätestens auf das Ausbooten verzichtet, eventuell auch früher, unter Umständen also bereits ab 2015. Die Reederei Cassen Eils hat in ihrer Online-Präsentation für das neue Schiff explizit den Hinweis "Kein Ausbooten" aufgeführt. Aber auch hier bleibt noch Spielraum für Interpretationen, da vielleicht wie bisher nur der Winterverkehr gemeint sein könnte. Für die Anlandung ab 2020 setzt Singer auf die verlängerte Landungsbrücke, die allerdings mit 20 bis 25 Millionen Euro zu Buche schlagen würde und daher nur realistisch wäre, wenn man bis 2020 25% mehr Gäste auf Helgoland begrüßen könnte als noch in 2010. Dies wäre eine Steigerung auf 400.000 Gäste. Auch im Falle einer verlängerten Landungsbrücke, an der dann alle Passagierschiffe einschließlich Katamaran anlegen könnten, sieht Singer die Möglichkeit, drei bis vier Börteboote zu erhalten. Diese könnten dann u.a. zur Düne eingesetzt werden. Insgesamt werden die Arbeitsplätze der Börte von Herrn Singer als sicher eingestuft. Dabei handelt es sich derzeit um sieben Bootsführer und 18 Mannschaftsstellen. (Anmerkung nordreport.de: Diese Arbeitsplätze dürften sich dann allerdings bis 2020 vom klassischen Bootsbetrieb zunehmend an Land verlagern.) In dem Interview von Herrn Singer gibt es keine Information darüber, wie die Anlandung ab 2020 aussieht, wenn die erhofften 400.000 Gäste bis 2020 nicht erreicht werden können.

 

 

 

Kreuzfahrtschiffe

 

Auch in diesem Jahr steht Helgoland wieder auf dem Routenplan mehrerer Kreuzfahrtschiffe. Die speziell auf Helgoland ausgerichteten Mini Cruises der "MSC Magnifica" in der Vorsaison erwiesen sich, wie schon die Fahrten im letzten Jahr, aufgrund der Größe des Schiffes und der damit zum Ausbooten notwendigen Abhängigkeit von windarmem Wetter als problematisch. Hier hat man sich seitens der Reederei, aber insbesondere auch auf der Insel und nicht zuletzt aus Sicht der Fahrgäste wohl mehr erhofft, denn die Passagiere konnten nur in den wenigsten Fällen einen Inselaufenthalt absolvieren. Ob die Quote im Verlauf des Sommers bei den kleineren Kreuzfahrtschiffen günstiger ausfiel, ist nicht überliefert.

 

 

Die Fahrgäste von M/S "Hamburg" (Plantours) konnten jedenfalls am 24. August 2014 aufgrund zu hoher Wellen ihren Inselaufenthalt auch nicht antreten. Das von Dennis Schmidt zur Verfügung gestellte Foto zeigt das Schiff während einer der alternativ mehrfach durchgeführten Inselumrundungen im Bereich hinter der Düne. 

 

 

 

Nur einen Tag nach der "Hamburg" wurde mit M/S Deutschland das ZDF-Traumschiff, das letzte Kreuzfahrtschiff unter deutscher Flagge und wohl bekannteste Schiff des Landes, vor Helgoland erwartet.

 

 

 Zum Glück besserte sich das Wetter gerade noch im letzten Moment, so daß nicht nur der Inselaufenthalt für die Kreuzfahrtgäste möglich war, vielmehr wurde der Aufenthalt der "Deutschland" allein schon aus optischen Gründen zu einem der spektakulärsten Anläufe eines Kreuzfahrtschiffes in der Geschichte der Insel.

 

 

Über den Besuch des Traumschiffes wird weiter oben auf dieser Seite in einem eigenen Artikel berichtet.

(25. August 2014 - Traumschiff vor Helgoland)

 

 

 

 

 

 

Flugverkehr

 

Auch im Jahr 2014 wieder ein kurzer Blick zum Dünen-Flughafen, der unverändert hauptsächlich vom Ostfriesischen Flugdienst OFD angeflogen wird.

 

 

Im letzten Jahr trugen die Maschinen im vorderen Bereich immer noch den Schriftzug "OLT", obwohl der Inselverkehr bereits seit 2011 unter dem Namen OFD Ostfriesischer Flugdienst GmbH firmiert. Wie das obige Foto zeigt, ist die Bezeichnung "OLT" nun aber zwischenzeitlich an dieser Maschine entfernt worden. Eine andere Maschine mit der Kennung D-IOLK trug im August 2014 hingegen immer noch den "OLT"-Schriftzug.

 

 

Ende des vergangenen Jahres hat der Ostfriesische Flugdienst OFD expandiert und zwei gebrauchte Maschinen vom Typ Britten-Norman Islander aus Neuseeland erworben. Dieser Typ ist im Helgoland-Verkehr seit vielen Jahren Standard und generell für den Inselverkehr mit kurzen Start- und Landebahnen in besonderem Maße geeignet, so daß man trotz der langen Überführung zugriff, als diese Maschinen zum Kauf angeboten wurden. Auf den Regelflugplan hat die Vergrößerung der Flotte allerdings keinen Einfluß, dieser blieb vom Umfang her unverändert, so daß Helgoland im Sommer täglich 4x aus Bremerhaven sowie 3-4x aus Heide-Büsum angeflogen wird.

 

 

 

 

Und das ...

 

 

... war 2014 !

 

 

 

 

5. August 2014 - Der Weg alles Irdischen

 

"Frisia III": Das Ende rückt näher

 

Über den Einsatz der "Frisia III" in finnischen Gewässern nach dem Ausscheiden aus dem Helgoland-Verkehr, erst als "Koli III", später dann als "Blue White Eagle" wurde auf nordreport.de schon mehrfach eingegangen.

 

 

Noch immer liegt die ehemalige "Frisia III" als "Blue White Eagle" bei Papusenranta am östlichen Saimaa See unweit der Stadt Imatra. Leider ist das Schiff zunehmend dem Verfall preisgegeben und es scheint nahezu ausgeschlossen, daß es für touristische Zwecke wieder in Fahrt kommt. Vielmehr scheint Papusenranta zur letzten Station der ehemaligen "Frisia III" zu werden. Sowohl äußerlich als auch im Schiffsinneren hinterläßt das Schiff inzwischen einen traurigen Eindruck. Nach dem Konkurs von "Blue White Resorts", die M/S Blue White Eagle zuletzt 2009 noch als Hotelschiff genutzt hatten, waren die Besitzverhältnisse des Schiffes nicht restlos klar. Momentan soll ein Millionär namens Pekka Siivonen die Papiere für M/S Blue White Eagle besitzen, jedoch keine Anstrengungen unternehmen, das Schiff zu erhalten. Die Stadt Lappeenranta wurde nun gebeten zu beurteilen, ob das Schiff als Schrott eingestuft werden kann. Falls dies der Fall sein sollte, kann die Stadt die Beseitigung und Verschrottung des Schiffes einleiten. Unmittelbare Umweltgefährdung besteht zwar nicht, aber aufgrund des aufgebrochenen und dem Vandalismus ausgesetzten Schiffes sorgt man sich bei der am Seeufer direkt neben dem Schiff befindlichen Hotelanlage um die Sicherheit.

 

 

Aufnahmen aus dem Inneren des Schiffes:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Oben ist der verwüstete Salon auf dem oberen Fahrgastdeck zu erkennen, links mit Blick Richtung Bug, rechts Richtung Heck. In der Küche (unten links) sieht es nicht besser aus. Das Foto unten rechts zeigt ein Blick in eine der Kabinen auf dem mittleren Fahrgastdeck. Die Nachtischlampen wurden schon entwendet, die Matratzen warten dagegen noch auf einen Abnehmer.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Auf dem Foto links ist ein demolierter Mannschaftswohnraum zu erkennen. Das Foto rechts zeigt ein auf dem Schiff befindliches Plakat, das bis heute überlebt hat und an die Zeiten erinnert, als das Schiff noch als "Koli III" unterwegs war. Wer die auf dem Plakat befindliche URL aufruft, landet allerdings im digitalen Nirwana.

 

 

 

 

Auch vor diesem Raum hat der Vandalismus nicht Halt gemacht.

Auf dem Tisch befindet sich der Brandschutz- und Sicherheitsplan des Schiffes noch aus der Helgoland-Zeit vor dem Umbau zum Kreuzfahrtschiff (unten links). Unten rechts ist auf einem Ausschnitt des Sicherheitsplans das Firmenemblem der Meyer Werft in Papenburg zu erkennen, auf der das Schiff einst gebaut wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein Foto aus besseren Zeiten, als das Schiff noch unter dem Namen "Koli III" als Kreuzfahrtschiff auf den finnischen Seen unterwegs war. Man beachte den zurückgeklappten Mast oberhalb der Brücke.

 

 

Die Informationen entstammen der Zeitung Helsingin Sanomat.

Die Übersetzung und die Bilder wurden mir aus Finnland zur Verfügung gestellt - vielen Dank dafür!

 

 

 

Estland-Katamarane

 

Auf die Verschrottung warten die beiden ehemaligen Helgoland-Katamarane "Cat No.1" und "Polarstern" hoffentlich noch längere Zeit, die aktuell unverändert unter estnischer Flagge für Linda Line als "Merilin" und "Karolin" zwischen Helsinki und Tallinn pendeln. Insofern passen diese beiden Schiffe thematisch nicht zu der vorhergehenden Meldung. Aufgrund der geographischen Nähe an dieser Stelle aber doch ein paar aktuelle Fotos der beiden Schnellfähren:

 

 

"Merilin" (oben) und "Karolin" einlaufend Tallinn am 04.08.2014.

 

 

 

 

 

 

"Merilin" (oben) und "Karolin" auslaufend Tallinn, ebenfalls am 04.08.2014.

 

 

 

 

 

 

Und noch einmal die beiden Cats vor Tallinn (04.08.2014).

 

 

Es ist schön, wenigstens diese beiden ehemaligen Vertreter aus der jüngeren Historie des Helgoland-Verkehrs noch aktiv im Einsatz beobachten zu können.

 

 

 

M/S Helgoland (ex "Alte Liebe") teilweise demontiert

 

Dafür scheint am anderen Ende Europas (eigentlich ist es schon Asien) die letzte Stunde für ein weiteres prominentes Helgoland-Schiff geschlagen zu haben: Die lange Zeit zwischen Bremerhaven und Helgoland eingesetzte M/S Helgoland (davor als "Alte Liebe" für die HADAG zwischen Cuxhaven und Helgoland) wird in der Türkei in Tuzla nahe Istanbul für die Verschrottung in Aliaga (ebenfalls Türkei) vorbereitet, wenn man Meldungen aus dem Internet glauben darf. Zuverlässige Meldungen aus erster Hand zu diesem Schiff zu erhalten, ist quasi unmöglich. Bilder aus Google Maps zeigen jedoch, daß ähnlich wie bei der "Wappen von Hamburg" seinerzeit in Bremerhaven die hinteren Aufbauten bereits demontiert wurden:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Links eine stark vergrößerte Luftaufnahme der ehemaligen M/S Helgoland mit den demontierten Aufbauten im Heckbereich, rechts ein größerer Ausschnitt des Werftgeländes im türkischen Tuzla. An der Spitze des roten Pfeils befindet sich die ehemalige "Helgoland" zum Zeitpunkt der undatierten Aufnahme. Nach einer längeren Liegezeit in Haifa (Israel) wurde das Schiff ursprünglich für einen geplanten Umbau nach Tuzla geschleppt. Nachdem der Umbau aber offenbar ins Stocken geraten ist, scheint auch für dieses ehemalige Helgoland-Schiff das endgültige Ende bevorzustehen. Der aktuelle Name des Schiffes lautet "Orka Sultan".

 

 

 

M/S Wilhelmshaven verschrottet

 

Was die "Helgoland" womöglich noch vor sich hat, hat die "Wilhelmshaven" schon hinter sich. Nach längeren Liegezeiten in Neapel, Venedig und zuletzt Malta wurde das Schiff im Frühsommer 2014 nach Aliaga zur Verschrottung geschleppt. Diese dürfte inzwischen vollzogen worden sein. Der letzte Name des Schiffes lautete "Favola a Venezia".

 

 

M/S Wilhelmshaven am 3. Oktober 2004 zum letzten Mal auf der Helgoländer Reede. 

Nach dem Umbau zur Autofähre kam das Schiff von Sizilien aus nur einen Sommer zum Einsatz. Es folgten lange Liegezeiten in mehreren Mittelmeerhäfen.

10 Jahre nach dem Ausscheiden aus dem Helgoland-Dienst existiert das Schiff nun nicht mehr.

Damit hat sich ein weiteres Helgoland-Schiff verabschiedet, das die goldene Ära des Helgoland-Verkehrs in den 60er und 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts geprägt hat. Betrachtet man rückblickend die letzten Jahre, so läßt sich feststellen, daß die Historie dieser Schiffe nach dem Ausscheiden aus dem Helgoland-Dienst ganz ähnlich verläuft. Nach der Übernahme durch den neuen Inhaber erfolgte in der Regel nach dem Umbau nur eine sehr kurze Einsatzzeit oder die Umbauten gerieten ins Stocken und endeten in einem Fiasko, so daß die Schiffe gar nicht mehr in Fahrt kamen. Nach einer längeren Liegezeit erfolgte dann die Verschrottung. Einzig die "Helgoland" der HADAG (Baujahr 1963), Lazarettschiff in Vietnam und spätere "Baltic Star" konnte nach dem Umbau zum Kreuzfahrtschiff einen zweiten Frühling erleben und umkurvt seit nunmehr zwölf Jahren bis heute die Galapagos-Inseln.

 

 

 

Archiv: News aus dem 1. Halbjahr 2014

 


© 2014 Alexander David

    Letzte Aktualisierung: 31.12.2014